PANORAL 500 mg Hartkapseln

PANORAL 500 mg Hartkapseln
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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff gehört zu den Antibiotika. Er behindert den ordnungsgemäßen Aufbau der äußeren Hülle, der so genannten Zellwand, von Bakterien. Die Zellwand kann den Bakterien dadurch keine Stabilität und Schutz mehr bieten, sie platzt und Zellbestandteile treten aus, die Bakterien werden zerstört. Da diese Wirkung nur bei Bakterien eintritt, deren Zellwand gerade auf- oder umgebaut wird, kann der Wirkstoff nur Bakterien angreifen, die sich in einer Wachstums- oder Vermehrungsphase befinden. Aus diesem Grund braucht es eine geraume Zeit, bis alle Bakterien einer Kolonie vollständig abgestorben sind.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Die Wirkung der Anti-Baby-Pille kann durch das Arzneimittel beeinträchtigt werden. Für die Dauer der Einnahme sollten Sie deshalb zusätzliche Maßnahmen zur Empfängnisverhütung treffen.
- Das Arzneimittel darf nicht vorzeitig abgesetzt werden, weil sonst mit einem (erneuten) Ausbruch der Krankheit zu rechnen ist.
- Vorsicht bei Allergie gegen das Antibiotikum Cephalosporin oder Penicillin!
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe

Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Schwere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, die mit Erbrechen und Durchfällen einhergehen
- Neigung zu Asthma
- Neigung zu Allergien

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 6 Jahren: Das Arzneimittel sollte in dieser Gruppe in der Regel nicht angewendet werden. Es gibt Präparate, die von der Wirkstoffstärke und/oder Darreichungsform besser geeignet sind.
- Kinder unter 10 Jahren: In dieser Altersgruppe sollte das Arzneimittel nur bei bestimmten Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
 - Ãœbelkeit
 - Erbrechen
 - Appetitlosigkeit
 - Durchfälle
 - Weiche Stühle
 - Bauchschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Schlaflosigkeit
- Nervosität
- Unruhe
- Delirium (Verwirrtheit)
- Halluzinationen
- Allergische Reaktionen, wie:
 - Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
  - Hautausschlag
  - Nesselausschlag
  - Juckreiz
  - Hautrötung
 - Fieber
 - Gelenkschmerzen
 - Schwellungen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf mit Einengung der Luftwege
 - Kollapsneigung bei evtl. zu starkem Blutdruckabfall
- Infektionen mit anderen Bakterien oder mit Hefepilzen, wie:
 - Infektionen der Scheide
- Nierenentzündung
- Anstieg der Nierenwerte (Kreatinin und Harnstoff)
- Anstieg der Leberwerte
- Veränderung des Blutbildes
 - Granulozytopenie (Verminderung der Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen)
 - Agranulozytose (stark verminderte Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen) erste Anzeichen sind grippeähnliche Symptome, wie: Fieber, Halsschmerzen, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen; bei Auftreten bitte sofort einen Arzt aufsuchen.
 - Anämie (Blutarmut)
- Bluthochdruck

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Bakterieninfektionen, wie:
    - Bakterieninfektionen der Atemwege, wie:
        - Lungenentzündung
    - Bakterieninfektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs, wie:
        - Mittelohrentzündung (Otitis media)
        - Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
        - Mandelentzündung (Tonsillitis)
        - Rachenentzündung (Pharyngitis)
    - Bakterieninfektion der Niere
    - Bakterieninfektion der Harnwege
    - Bakterieninfektionen der Haut und des Gewebe
    - Gonorrhoe (Tripper)
Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn zusätzlich Beschwerden wie schwere und langanhaltende Durchfälle auftreten.
Es gibt verschiedene Erreger, die eine Erkrankung verursachen können. Ob das Arzneimittel gegen die vorliegende Infektion wirksam ist, kann nur der Arzt entscheiden.


Was ist das? - Definition
Bronchiektasen sind nicht rückbildungsfähige Aussackungen der Bronchienwände. Es ist somit eine Erkrankung der luftleitenden Wege, denn die Bronchien leiten die Luft in die Lungenbläschen, in denen der Sauerstoff ins Blut übergeht.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In seltenen Fällen sind Bronchiektasen angeboren. Meist aber sind sie Folge einer schweren oder chronisch verlaufenden Lungenerkrankung. Die häufigste Ursache ist die chronisch obstruktive Bronchitis. Aber auch Mukoviszidose oder schwere Lungenentzündungen im Zusammenhang mit Masern oder Keuchhusten können zu Bronchiektasen führen.
Bei den genannten Erkrankungen kommt es zu einer Störung des Reinigungsmechanismus in der Lunge. Folge ist eine Ansammlung von Schleim in den Atemwegen. Dieser Schleim ist ein guter Nährboden für eingeatmete Bakterien oder Viren, deshalb leiden die Betroffenen oft an Lungeninfekten. In diesen kleinen, oft chronischen Entzündungsherden werden Stoffe freigesetzt, welche die Bronchialwände angreifen und mit der Zeit zerstören. Deshalb kommt es zu dauerhaften Erweiterungen einzelner oder mehrerer Bronchien.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Große Mengen eitrig, süßlich riechenden Auswurfs ist bei Bronchiektasen typisch. Besonders morgens entleert sich aus den Erweiterungen der Bronchien das Sputum, deshalb spricht man auch von "morgendlicher Maulfülle".
Die Betroffenen sind meist den ganzen Tag über durch chronischen Husten mit mehr oder weniger Auswurf gequält.
Bei einer zusätzlichen Einengung der Luftwege durch Schleim, kommt noch Atemnot bei Anstrengung oder, in schweren Fällen, auch in Ruhe hinzu.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wiederkehrende Infekte der Lungen durch den aufgestauten Schleim machen eine häufige Therapie mit Antibiotika nötig.
In seltenen Fällen können sich Bakterien aus der Lunge lösen und mit dem Blutstrom in das Gehirn gelangen. Dort führen sie zu einer Eiteransammlung im Gehirn, einem Hirnabszess.
Da die Entzündungsvorgänge in der Lunge auch die Blutgefäße angreifen, ist das Sekret bei Bronchiektasen oft blutig. Sind große Blutgefäße angegriffen, besteht die Gefahr einer massiven Lungenblutung.
Sind die Bronchiektasen sehr ausgeprägt und die Lungenwege deshalb stark eingeengt, hat dies einen verminderten Sauerstofftransport in der Lunge zur Folge. Ein chronischer Sauerstoffmangel ist häufig nur durch die ständige Zufuhr von Sauerstoff zu bessern.
Auch wenn die Ursache dafür nicht genau bekannt ist, kann es zu einem erhöhten Blutdruck in der Lunge kommen. Der rechte Herzanteil pumpt das Blut in die Lunge. Um den dort erhöhten Blutdruck zu überwinden bilden sich daher im rechten Herzen vermehrt Muskeln. Besteht die übermäßige Belastung des Herzens über einen längeren Zeitraum, kommt es zur Schädigung dieses Herzanteils, Fachleute sprechen von einer Rechtsherzinsuffizienz.
Bronchiektasen sind nicht heilbar. Sind sie auf einzelne Lungenabschnitte beschränkt, können diese operativ entfernt werden. Ist die ganze Lunge betroffen, muss sogar eine Lungentransplantation erwogen werden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Auch bei einer chronisch obstruktiven Bronchitis klagen die Betroffenen über Husten mit Auswurf und Atemnot. Erhöht sich die Menge des Auswurfs besonders in den Morgenstunden, kann es zur Ausbildung von Bronchiektasen gekommen sein.
Beim Lungenemphysem handelt es sich um eine Überblähung der Lungenbläschen, der kleinsten Luftwege. Die Betroffenen bemerken eine zunehmende Atemnot bei Belastung, klagen aber weniger über Husten und Auswurf.
Werden bei Kindern Bronchiektasen festgestellt, sollte eine Mukoviszidose ausgeschlossen werden.

Verhaltenstipps
 - Wie bei allen chronischen Lungenerkrankungen gilt es auch hier zusätzliche schädigende Einflüsse zu vermeiden. Deshalb sollten Betroffene nicht rauchen oder sich Zigarettenrauch aussetzen (z.B. in Kneipen).
 - Um eine vollständige Entfernung des Sekrets zu ermöglichen, ist besonders morgendliches Abhusten sehr wichtig. Am besten gelingt dies, wenn der Betroffene mit dem Kopf nach unten gelagert wird und man durch Abklopfen der Lunge die Schleimlockerung fördert.
 - Die Schleimlösung lässt sich durch regelmäßige Inhalationen (z.B. mit Kamille) und Trinken warmen Tees verbessern.
 - Kommt es zu Fieber oder anderen Entzündungszeichen, z.B. einer Verschlechterung der Atmung, muss ein Arzt aufgesucht werden, denn dies sind Zeichen einer zusätzlichen Entzündung der Lunge. Sie müssen bei einer chronischen Lungenerkrankung frühzeitig behandelt werden.
 - Damit es nicht im Rahmen anderer Infektionen zu einer Lungenentzündung kommt, sollten betroffene Kinder alle Kinderschutzimpfungen erhalten. Erwachsenen wird zur regelmäßigen Impfung gegen Grippe und Pneumokokken geraten.

Bearbeitungsstand: 16.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Bronchiolitis ist eine Entzündung der kleinen Atemwege (Bronchiolen), den kleinsten Verzweigungen der Luftwege in der Lunge.
Es handelt sich um eine Erkrankung des Kindesalters. Sie tritt meist in den ersten beiden Lebensjahren auf und ist besonders bei Säuglingen eine schwere und gefährliche Erkrankung.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Verursacht wird diese Erkrankung durch einen Virus. Die Entzündung setzt sich in den kleinen Atemwegen fest und führt hier zu einer Verengung der Bronchiolen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bronchiolitiden treten gehäuft in den kühleren Jahreszeiten, von Herbst bis Frühjahr auf. Meist kommt es im Anschluss an eine harmlose Erkältung plötzlich zu Fieber, einer starken Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit heftigen Hustenattacken und einer teils ausgeprägten Atemnot.
Die Kinder atmen infolge der Atemnot sehr schnell. Durch die Verengung der kleinen Atemwege ist die Atmung erschwert, in ausgeprägten Fällen kann man das so genannte "Nasenflügeln", (die Nasenflügel stellen sich bei der Einatmung nach außen auf), und "Einziehungen" erkennen, d.h. bei der Einatmung wird die Haut zwischen den Rippen nach innen gezogen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter entsprechender ärztlicher Betreuung heilt die Bronchiolitis fast immer folgenlos aus. Bei Zeichen der Atemnot werden die Kinder zur genaueren Überwachung ins Krankenhaus eingewiesen, denn dann ist die Gabe von Sauerstoff nötig.
Nach schweren Bronchiolitiden kann eine teils Monate bis Jahre anhaltende Überempfindlichkeit der Atemwege bestehen bleiben. D.h., schon leichte Infekte, Anstrengung, Zigarettenrauch oder ähnliches führen zu erschwerter Atmung ähnlich einem Asthmaanfall.
Eine überstandene Bronchiolitis führt nicht zur Immunität, das heißt ein Kind kann mehrmals daran erkranken.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die häufigste Ursache für Atemnot im Kindesalter ist die obstruktive Bronchitis. Hier ist es im Rahmen einer Viruserkrankung zur Verengung der Bronchien gekommen. Die Symptome sind ganz ähnlich wie bei der Bronchiolitis, doch sind die Kinder meist nicht so schwer krank.
Wenn die Kinder hoch fiebern und stark husten, die Atemnot aber nicht so ausgeprägt ist, kann eine Lungenentzündung dahinter stecken, die der Arzt ausschließen sollte.
Plötzliche Atemnot kann auch durch einen Fremdkörper (z.B. Erdnuss) verursacht sein, der in die Lunge gelangt ist.
Kommt es häufiger zu Atemnotanfällen, muss an ein Asthma bronchiale gedacht werden. Hier sind die Anfälle aber nicht durch Viren sondern meist durch allergische Reaktionen, z.B. Pollenflug bei Heuschnupfen, ausgelöst.
Eine eher seltene Krankheit, an die bei häufigen Infektionen der Lunge auch gedacht werden muss, ist die Mukoviszidose.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Zigarettenrauch ist für Kinder sehr schädlich, deshalb sollte generell in Anwesenheit von Kindern nicht geraucht werden, auf keinen Fall aber, wenn diese Kinder eine Lungenerkrankung haben!
 - Die Bronchiolitis bedarf immer ärztlicher Betreuung, unterstützend wirkt die Anfeuchtung der Atemluft (z.B. feuchte Stoffwindel über Heizung).

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Spricht ein Fachmann von Bronchitis meint er Husten mit Auswurf. Für eine chronische Bronchitis müssen die Symptome länger bestehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgelegt, dass jemand in einem Jahr mindestens drei Monate hintereinander Husten und Auswurf haben muss und das zwei Jahre hintereinander, damit der Arzt eine chronische Bronchitis diagnostizieren kann.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die meisten Patienten mit einer chronischen Bronchitis sind Raucher oder ehemalige Raucher, denn Zigarettenrauch gilt als die häufigste Ursache. Viel seltener führen häufige Atemwegsinfekte oder Berufsgifte (z.B. Mehlstaub beim Bäcker) zur Ausbildung einer chronischen Bronchitis.
Doch auch Menschen, die weder rauchen, noch beruflich mit Umweltgiften zu tun haben, können erkranken. Hier ist die genaue Ursache der Lungenschädigung nicht bekannt.
Bei Betroffenen können in der Lunge drei Besonderheiten gefunden werden:
 - In den Atemwegen sitzen mehr schleimproduzierende Zellen, als bei Nicht-Betroffenen. Die Zellen sondern große Mengen zähen Schleims ab. Dies führt zu einer Störung der Reinigungsmechanismen in der Lunge. Denn die in Richtung Mund schlagenden Flimmerhärchen auf der Atemwegsschleimhaut haben Schwierigkeiten, den zähen Schleim abzutransportieren.
 - Die Muskelschicht in den kleinen Atemwegen, den Bronchien, ist verdickt. Wenn sich diese Muskeln verkrampfen, kommt es zu Atemnot, da die Luft nicht mehr ungehindert in die Lunge eindringen kann.
 - Es besteht häufig eine Ãœberempfindlichkeit der Atemwegsschleimhaut gegenüber bestimmten Einflüssen (z.B. körperliche Belastung). Folge ist ein Anschwellen der Schleimhaut, wodurch die Bronchien ebenfalls eingeengt werden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Typisch sind Husten und besonders morgendlicher Auswurf (man spricht auch vom "Raucherhusten").
Bei Fortschreiten der Erkrankung kommt es zu Atemnot bei Belastung, verschlechtert sich die Lunge, tritt diese sogar in Ruhe, d.h. ohne körperliche Anstrengung auf.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch den Schleim, der sich in der Lunge staut, kommt es immer wieder zu Entzündungen der Luftwege.
Infolge der chronischen Entzündung kann es im Bereich der Bronchien zu einer Zerstörung der Bronchienwand und damit zu Aussackungen der Bronchien kommen, den so genannten Bronchiektasen.
In diesen Aussackungen sammelt sich Schleim und führt besonders morgens zum Abhusten von großen Mengen übelriechenden Sekrets.
Ist es zu einer Zerstörung der Lungenbläschen, den allerkleinsten Luftwegen, gekommen, bildet sich eine Lungenüberblähung, das sogenannte Lungenemphysem.
Ein Lungenemphysem wiederum führt zur Erhöhung des Blutdrucks im Lungenkreislauf. Der rechte Herzanteil pumpt das Blut in die Lunge. Um den dort erhöhten Blutdruck zu überwinden bilden sich im rechten Herzen vermehrt Muskeln. Besteht die übermäßige Belastung des Herzens über einen längeren Zeitraum, kommt es zur Schädigung dieses Herzanteils, man spricht von einer Rechtsherzinsuffizienz.
Aussackungen und Überblähung der Lunge erschweren den Sauerstoffaustausch in der Lunge. Folge ist eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff. Der Betroffene leidet ständig an Atemnot und benötigt eine Sauerstoffflasche.
Ist die Atemnot das vorherrschende Symptom, so handelt es sich bereits um eine chronisch obstruktive Bronchitis, das heißt, die Atemwege sind ständig verengt. Bei dieser Form der chronischen Bronchitis kommt es noch häufiger zu den oben erwähnten Komplikationen

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ein Raucher, der unter ständigem Husten leidet, sollte seine Lunge röntgen lassen, denn dies kann auch ein Hinweis auf weitere Erkrankungen sein.
Auch bei Asthma kommt es häufig zu Husten und Auswurf. Während bei der chronischen Bronchitis die Atemnot ein fast ständiger Begleiter ist, tritt beim Asthma die Atemnot dagegen nur gelegentlich auf.

Verhaltenstipps
 - Um die Lunge nicht noch weiter zu schädigen ist es dringend nötig, das Rauchen aufzugeben.
 - Die Schleimlösung lässt sich durch regelmäßige Inhalationen (z.B. mit Kamille) und Trinken warmer Tees verbessern.
 - Wird der ursprünglich weißliche Auswurf plötzlich gelb-grünlich, oder kommt es zur Verschlechterung der Atmung muss der Arzt aufgesucht werden, denn dies sind Zeichen einer zusätzlichen Entzündung der Lunge. Sie müssen bei einer chronischen Lungenerkrankung frühzeitig behandelt werden.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Lungenentzündung ist die häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit in den Industrieländern. Sie wird meist durch Bakterien, seltener durch Viren, Pilze oder zum Beispiel Verschlucken von Nahrung verursacht.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Pneumonie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Erreger der Lungenentzündung können auf verschiedene Wege in die Lunge gelangen:
 - Im Mund- und Rachenraum finden sich bei allen Menschen verschiedene Bakterien. Sind, beispielsweise wegen schlechter Mundhygiene oder Eiterherde im Mund- oder Rachenraum, viele Bakterien vorhanden, können diese in die Lunge gelangen und eine Lungenentzündung auslösen.
 - Bei bettlägerigen oder sehr alten Menschen funktioniert manchmal der Hustenreflex nicht richtig. Sie verschlucken sich beim Essen und Nahrung gelangt in die Lunge. Auch dies kann zu einer Lungenentzündung führen.
 - Unsere Luftwege sind mit feinen Flimmerhärchen bedeckt. Diese bewegen eine dünne Schleimschicht, auf der sich kleine Unreinheiten in der Atemluft sammeln können. Ähnlich einer Rolltreppe transportieren die Flimmerhärchen die Schleimschicht und somit auch die Verschmutzungen von der Lunge weg in Richtung Kehlkopf, wo sie geschluckt werden. Sind diese Flimmerhärchen in ihrer Funktion eingeschränkt (z.B. bei Rauchern) oder wird zu viel zäher Schleim produziert (z.B. bei der chronischen Bronchitis), ist der Reinigungsmechanismus gestört und Erreger können sich in der Lunge festsetzen.
 - Besonders beim Husten verteilt ein Erkrankter die Erreger in seiner Umgebung. Werden sie von anderen eingeatmet, kann eine Lungenentzündung entstehen.
 - In seltenen Fällen wandert der Erreger aus anderen Entzündungsherden im Körper über die Blutbahnen in die Lunge.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Besonders gefährdet an einer Lungenentzündung zu erkranken sind ältere oder schwer kranke Menschen, da deren Abwehrsystem geschwächt ist oder die Lunge nicht richtig belüftet ist (z.B. wegen einer flachen Atmung bei Bettlägerigkeit). Innerhalb weniger Stunden entwickelt sich ein schweres Krankheitsbild mit folgenden Beschwerden:
 - Hohes Fieber mit Schüttelfrost.
 - Husten mit gelblich-eitrigem oder, durch Blutbeimischungen, rostbraunem Auswurf.
 - Ist es zu einer Mitentzündung des Rippenfells gekommen (einer Pleuritis), so bestehen Schmerzen beim Atmen.
 - In Folge der Entzündung ist der Sauerstoffaustausch in der Lunge erschwert. Deshalb besteht oft eine Atemnot. Der Betroffene atmet sehr schnell, denn er versucht den Sauerstoffmangel im Blut durch vermehrte Atmung auszugleichen.
 - Bei massivem Sauerstoffmangel kommt es zu einer bläulich-roten Verfärbung von Haut und Schleimhäuten. Besonders gut zu erkennen ist dies an den Lippen und den äußersten Körperteilen (Finger-, Zehen- oder Nasenspitze).

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Bei sonst Gesunden heilt eine Lungenentzündung in den meisten Fällen problemlos aus. Besteht allerdings eine Herzschwäche oder ist der Betroffene insgesamt geschwächt oder krank, kann eine Lungenentzündung gefährlich werden:
 - Durch die entzündlichen Veränderungen des Lungengewebes wird der Blutfluss in der Lunge stark behindert. Dies führt zu einem Aufstau in den Lungengefäßen und somit zur Erhöhung des Blutdrucks in der Lunge. Gegen diesen hohen Blutdruck muss die rechte Herzhälfte, welche das Blut in die Lunge pumpt, ankämpfen. Besonders bei Menschen mit schon bestehender Herzschwäche kann dies zur Verschlechterung der Herzleistung führen.
 - Bei zunehmendem Sauerstoffmangel und Atemnot droht ein Lungenversagen. In schweren Fällen ist deshalb eine künstliche Beatmung nötig.
 - Es kann zu Eiteransammlungen im Lungengewebe, einem so genannten Lungenabszess kommen.
 - Sammelt sich Eiter zwischen Lungen- und Rippenfell infolge der Rippenfellentzündung ist die Lungenbewegung zusätzlich eingeschränkt. Dies verstärkt die Atemnot.
 - Bei langer Bettlägerigkeit oder starkem Flüssigkeitsverlust, z.B. bei hohem Fieber, kommt es zur Verlangsamung des Blutflusses in den Venen. Es kann sich ein Blutgerinnsel bilden, eine Thrombose.
 - Treten die Erreger in die Blutbahn über, entwickelt sich eine Blutvergiftung, die so genannte Sepsis.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ähnliche Beschwerden finden sich bei einer Lungentuberkulose. Auch ein Lungentumor kann Symptome einer Lungenentzündung verursachen.

Verhaltenstipps
Schon bei Verdacht auf eine Lungenentzündung ist ein Arzt zu Rate zu ziehen, denn eine frühzeitige Antibiotika-Gabe ist wichtig.
Unterstützend wirken verschiedene Allgemeinmaßnahmen:
 - Die Atemluft sollte angefeuchtet werden (z.B. feuchtes Tuch über die Heizung) um die Schmerzen bei der Atmung zu lindern und die Schleimlösung zu fördern.
 - Eine erhöhte Lagerung des Oberkörpers erleichtert die Atmung.
Wichtig ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr (besonders warme Tees, aber auch Fruchtsäfte oder ähnliches), besonders bei hohem Fieber, denn pro 1347 C Temperaturerhöhung verliert der Körper ca. 1 Liter Flüssigkeit.
 - Lungeneinreibungen, z.B. mit Franzbranntwein verbessern die Belüftung der gesunden Lungenabschnitte und unterstützen das Abhusten.
 - Fieber lässt sich durch Wadenwickel senken: Tuch mit kaltem Wasser befeuchten und um die Wade wickeln, darüber ein trockenes Tuch legen. Die Wickel sollten alle 5-10 Minuten erneuert werden.


Bearbeitungsstand: 16.11.2021

Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bronchiektasen sind nicht rückbildungsfähige Aussackungen der Bronchienwände. Es ist somit eine Erkrankung der luftleitenden Wege, denn die Bronchien leiten die Luft in die Lungenbläschen, in denen der Sauerstoff ins Blut übergeht.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In seltenen Fällen sind Bronchiektasen angeboren. Meist aber sind sie Folge einer schweren oder chronisch verlaufenden Lungenerkrankung. Die häufigste Ursache ist die chronisch obstruktive Bronchitis. Aber auch Mukoviszidose oder schwere Lungenentzündungen im Zusammenhang mit Masern oder Keuchhusten können zu Bronchiektasen führen.
Bei den genannten Erkrankungen kommt es zu einer Störung des Reinigungsmechanismus in der Lunge. Folge ist eine Ansammlung von Schleim in den Atemwegen. Dieser Schleim ist ein guter Nährboden für eingeatmete Bakterien oder Viren, deshalb leiden die Betroffenen oft an Lungeninfekten. In diesen kleinen, oft chronischen Entzündungsherden werden Stoffe freigesetzt, welche die Bronchialwände angreifen und mit der Zeit zerstören. Deshalb kommt es zu dauerhaften Erweiterungen einzelner oder mehrerer Bronchien.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Große Mengen eitrig, süßlich riechenden Auswurfs ist bei Bronchiektasen typisch. Besonders morgens entleert sich aus den Erweiterungen der Bronchien das Sputum, deshalb spricht man auch von "morgendlicher Maulfülle".
Die Betroffenen sind meist den ganzen Tag über durch chronischen Husten mit mehr oder weniger Auswurf gequält.
Bei einer zusätzlichen Einengung der Luftwege durch Schleim, kommt noch Atemnot bei Anstrengung oder, in schweren Fällen, auch in Ruhe hinzu.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wiederkehrende Infekte der Lungen durch den aufgestauten Schleim machen eine häufige Therapie mit Antibiotika nötig.
In seltenen Fällen können sich Bakterien aus der Lunge lösen und mit dem Blutstrom in das Gehirn gelangen. Dort führen sie zu einer Eiteransammlung im Gehirn, einem Hirnabszess.
Da die Entzündungsvorgänge in der Lunge auch die Blutgefäße angreifen, ist das Sekret bei Bronchiektasen oft blutig. Sind große Blutgefäße angegriffen, besteht die Gefahr einer massiven Lungenblutung.
Sind die Bronchiektasen sehr ausgeprägt und die Lungenwege deshalb stark eingeengt, hat dies einen verminderten Sauerstofftransport in der Lunge zur Folge. Ein chronischer Sauerstoffmangel ist häufig nur durch die ständige Zufuhr von Sauerstoff zu bessern.
Auch wenn die Ursache dafür nicht genau bekannt ist, kann es zu einem erhöhten Blutdruck in der Lunge kommen. Der rechte Herzanteil pumpt das Blut in die Lunge. Um den dort erhöhten Blutdruck zu überwinden bilden sich daher im rechten Herzen vermehrt Muskeln. Besteht die übermäßige Belastung des Herzens über einen längeren Zeitraum, kommt es zur Schädigung dieses Herzanteils, Fachleute sprechen von einer Rechtsherzinsuffizienz.
Bronchiektasen sind nicht heilbar. Sind sie auf einzelne Lungenabschnitte beschränkt, können diese operativ entfernt werden. Ist die ganze Lunge betroffen, muss sogar eine Lungentransplantation erwogen werden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Auch bei einer chronisch obstruktiven Bronchitis klagen die Betroffenen über Husten mit Auswurf und Atemnot. Erhöht sich die Menge des Auswurfs besonders in den Morgenstunden, kann es zur Ausbildung von Bronchiektasen gekommen sein.
Beim Lungenemphysem handelt es sich um eine Überblähung der Lungenbläschen, der kleinsten Luftwege. Die Betroffenen bemerken eine zunehmende Atemnot bei Belastung, klagen aber weniger über Husten und Auswurf.
Werden bei Kindern Bronchiektasen festgestellt, sollte eine Mukoviszidose ausgeschlossen werden.

Verhaltenstipps
 - Wie bei allen chronischen Lungenerkrankungen gilt es auch hier zusätzliche schädigende Einflüsse zu vermeiden. Deshalb sollten Betroffene nicht rauchen oder sich Zigarettenrauch aussetzen (z.B. in Kneipen).
 - Um eine vollständige Entfernung des Sekrets zu ermöglichen, ist besonders morgendliches Abhusten sehr wichtig. Am besten gelingt dies, wenn der Betroffene mit dem Kopf nach unten gelagert wird und man durch Abklopfen der Lunge die Schleimlockerung fördert.
 - Die Schleimlösung lässt sich durch regelmäßige Inhalationen (z.B. mit Kamille) und Trinken warmen Tees verbessern.
 - Kommt es zu Fieber oder anderen Entzündungszeichen, z.B. einer Verschlechterung der Atmung, muss ein Arzt aufgesucht werden, denn dies sind Zeichen einer zusätzlichen Entzündung der Lunge. Sie müssen bei einer chronischen Lungenerkrankung frühzeitig behandelt werden.
 - Damit es nicht im Rahmen anderer Infektionen zu einer Lungenentzündung kommt, sollten betroffene Kinder alle Kinderschutzimpfungen erhalten. Erwachsenen wird zur regelmäßigen Impfung gegen Grippe und Pneumokokken geraten.

Bearbeitungsstand: 16.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Bronchiolitis ist eine Entzündung der kleinen Atemwege (Bronchiolen), den kleinsten Verzweigungen der Luftwege in der Lunge.
Es handelt sich um eine Erkrankung des Kindesalters. Sie tritt meist in den ersten beiden Lebensjahren auf und ist besonders bei Säuglingen eine schwere und gefährliche Erkrankung.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Verursacht wird diese Erkrankung durch einen Virus. Die Entzündung setzt sich in den kleinen Atemwegen fest und führt hier zu einer Verengung der Bronchiolen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bronchiolitiden treten gehäuft in den kühleren Jahreszeiten, von Herbst bis Frühjahr auf. Meist kommt es im Anschluss an eine harmlose Erkältung plötzlich zu Fieber, einer starken Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit heftigen Hustenattacken und einer teils ausgeprägten Atemnot.
Die Kinder atmen infolge der Atemnot sehr schnell. Durch die Verengung der kleinen Atemwege ist die Atmung erschwert, in ausgeprägten Fällen kann man das so genannte "Nasenflügeln", (die Nasenflügel stellen sich bei der Einatmung nach außen auf), und "Einziehungen" erkennen, d.h. bei der Einatmung wird die Haut zwischen den Rippen nach innen gezogen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter entsprechender ärztlicher Betreuung heilt die Bronchiolitis fast immer folgenlos aus. Bei Zeichen der Atemnot werden die Kinder zur genaueren Überwachung ins Krankenhaus eingewiesen, denn dann ist die Gabe von Sauerstoff nötig.
Nach schweren Bronchiolitiden kann eine teils Monate bis Jahre anhaltende Überempfindlichkeit der Atemwege bestehen bleiben. D.h., schon leichte Infekte, Anstrengung, Zigarettenrauch oder ähnliches führen zu erschwerter Atmung ähnlich einem Asthmaanfall.
Eine überstandene Bronchiolitis führt nicht zur Immunität, das heißt ein Kind kann mehrmals daran erkranken.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die häufigste Ursache für Atemnot im Kindesalter ist die obstruktive Bronchitis. Hier ist es im Rahmen einer Viruserkrankung zur Verengung der Bronchien gekommen. Die Symptome sind ganz ähnlich wie bei der Bronchiolitis, doch sind die Kinder meist nicht so schwer krank.
Wenn die Kinder hoch fiebern und stark husten, die Atemnot aber nicht so ausgeprägt ist, kann eine Lungenentzündung dahinter stecken, die der Arzt ausschließen sollte.
Plötzliche Atemnot kann auch durch einen Fremdkörper (z.B. Erdnuss) verursacht sein, der in die Lunge gelangt ist.
Kommt es häufiger zu Atemnotanfällen, muss an ein Asthma bronchiale gedacht werden. Hier sind die Anfälle aber nicht durch Viren sondern meist durch allergische Reaktionen, z.B. Pollenflug bei Heuschnupfen, ausgelöst.
Eine eher seltene Krankheit, an die bei häufigen Infektionen der Lunge auch gedacht werden muss, ist die Mukoviszidose.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Zigarettenrauch ist für Kinder sehr schädlich, deshalb sollte generell in Anwesenheit von Kindern nicht geraucht werden, auf keinen Fall aber, wenn diese Kinder eine Lungenerkrankung haben!
 - Die Bronchiolitis bedarf immer ärztlicher Betreuung, unterstützend wirkt die Anfeuchtung der Atemluft (z.B. feuchte Stoffwindel über Heizung).

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Spricht ein Fachmann von Bronchitis meint er Husten mit Auswurf. Für eine chronische Bronchitis müssen die Symptome länger bestehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgelegt, dass jemand in einem Jahr mindestens drei Monate hintereinander Husten und Auswurf haben muss und das zwei Jahre hintereinander, damit der Arzt eine chronische Bronchitis diagnostizieren kann.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die meisten Patienten mit einer chronischen Bronchitis sind Raucher oder ehemalige Raucher, denn Zigarettenrauch gilt als die häufigste Ursache. Viel seltener führen häufige Atemwegsinfekte oder Berufsgifte (z.B. Mehlstaub beim Bäcker) zur Ausbildung einer chronischen Bronchitis.
Doch auch Menschen, die weder rauchen, noch beruflich mit Umweltgiften zu tun haben, können erkranken. Hier ist die genaue Ursache der Lungenschädigung nicht bekannt.
Bei Betroffenen können in der Lunge drei Besonderheiten gefunden werden:
 - In den Atemwegen sitzen mehr schleimproduzierende Zellen, als bei Nicht-Betroffenen. Die Zellen sondern große Mengen zähen Schleims ab. Dies führt zu einer Störung der Reinigungsmechanismen in der Lunge. Denn die in Richtung Mund schlagenden Flimmerhärchen auf der Atemwegsschleimhaut haben Schwierigkeiten, den zähen Schleim abzutransportieren.
 - Die Muskelschicht in den kleinen Atemwegen, den Bronchien, ist verdickt. Wenn sich diese Muskeln verkrampfen, kommt es zu Atemnot, da die Luft nicht mehr ungehindert in die Lunge eindringen kann.
 - Es besteht häufig eine Ãœberempfindlichkeit der Atemwegsschleimhaut gegenüber bestimmten Einflüssen (z.B. körperliche Belastung). Folge ist ein Anschwellen der Schleimhaut, wodurch die Bronchien ebenfalls eingeengt werden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Typisch sind Husten und besonders morgendlicher Auswurf (man spricht auch vom "Raucherhusten").
Bei Fortschreiten der Erkrankung kommt es zu Atemnot bei Belastung, verschlechtert sich die Lunge, tritt diese sogar in Ruhe, d.h. ohne körperliche Anstrengung auf.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch den Schleim, der sich in der Lunge staut, kommt es immer wieder zu Entzündungen der Luftwege.
Infolge der chronischen Entzündung kann es im Bereich der Bronchien zu einer Zerstörung der Bronchienwand und damit zu Aussackungen der Bronchien kommen, den so genannten Bronchiektasen.
In diesen Aussackungen sammelt sich Schleim und führt besonders morgens zum Abhusten von großen Mengen übelriechenden Sekrets.
Ist es zu einer Zerstörung der Lungenbläschen, den allerkleinsten Luftwegen, gekommen, bildet sich eine Lungenüberblähung, das sogenannte Lungenemphysem.
Ein Lungenemphysem wiederum führt zur Erhöhung des Blutdrucks im Lungenkreislauf. Der rechte Herzanteil pumpt das Blut in die Lunge. Um den dort erhöhten Blutdruck zu überwinden bilden sich im rechten Herzen vermehrt Muskeln. Besteht die übermäßige Belastung des Herzens über einen längeren Zeitraum, kommt es zur Schädigung dieses Herzanteils, man spricht von einer Rechtsherzinsuffizienz.
Aussackungen und Überblähung der Lunge erschweren den Sauerstoffaustausch in der Lunge. Folge ist eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff. Der Betroffene leidet ständig an Atemnot und benötigt eine Sauerstoffflasche.
Ist die Atemnot das vorherrschende Symptom, so handelt es sich bereits um eine chronisch obstruktive Bronchitis, das heißt, die Atemwege sind ständig verengt. Bei dieser Form der chronischen Bronchitis kommt es noch häufiger zu den oben erwähnten Komplikationen

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ein Raucher, der unter ständigem Husten leidet, sollte seine Lunge röntgen lassen, denn dies kann auch ein Hinweis auf weitere Erkrankungen sein.
Auch bei Asthma kommt es häufig zu Husten und Auswurf. Während bei der chronischen Bronchitis die Atemnot ein fast ständiger Begleiter ist, tritt beim Asthma die Atemnot dagegen nur gelegentlich auf.

Verhaltenstipps
 - Um die Lunge nicht noch weiter zu schädigen ist es dringend nötig, das Rauchen aufzugeben.
 - Die Schleimlösung lässt sich durch regelmäßige Inhalationen (z.B. mit Kamille) und Trinken warmer Tees verbessern.
 - Wird der ursprünglich weißliche Auswurf plötzlich gelb-grünlich, oder kommt es zur Verschlechterung der Atmung muss der Arzt aufgesucht werden, denn dies sind Zeichen einer zusätzlichen Entzündung der Lunge. Sie müssen bei einer chronischen Lungenerkrankung frühzeitig behandelt werden.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Lungenentzündung ist die häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit in den Industrieländern. Sie wird meist durch Bakterien, seltener durch Viren, Pilze oder zum Beispiel Verschlucken von Nahrung verursacht.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Pneumonie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Erreger der Lungenentzündung können auf verschiedene Wege in die Lunge gelangen:
 - Im Mund- und Rachenraum finden sich bei allen Menschen verschiedene Bakterien. Sind, beispielsweise wegen schlechter Mundhygiene oder Eiterherde im Mund- oder Rachenraum, viele Bakterien vorhanden, können diese in die Lunge gelangen und eine Lungenentzündung auslösen.
 - Bei bettlägerigen oder sehr alten Menschen funktioniert manchmal der Hustenreflex nicht richtig. Sie verschlucken sich beim Essen und Nahrung gelangt in die Lunge. Auch dies kann zu einer Lungenentzündung führen.
 - Unsere Luftwege sind mit feinen Flimmerhärchen bedeckt. Diese bewegen eine dünne Schleimschicht, auf der sich kleine Unreinheiten in der Atemluft sammeln können. Ähnlich einer Rolltreppe transportieren die Flimmerhärchen die Schleimschicht und somit auch die Verschmutzungen von der Lunge weg in Richtung Kehlkopf, wo sie geschluckt werden. Sind diese Flimmerhärchen in ihrer Funktion eingeschränkt (z.B. bei Rauchern) oder wird zu viel zäher Schleim produziert (z.B. bei der chronischen Bronchitis), ist der Reinigungsmechanismus gestört und Erreger können sich in der Lunge festsetzen.
 - Besonders beim Husten verteilt ein Erkrankter die Erreger in seiner Umgebung. Werden sie von anderen eingeatmet, kann eine Lungenentzündung entstehen.
 - In seltenen Fällen wandert der Erreger aus anderen Entzündungsherden im Körper über die Blutbahnen in die Lunge.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Besonders gefährdet an einer Lungenentzündung zu erkranken sind ältere oder schwer kranke Menschen, da deren Abwehrsystem geschwächt ist oder die Lunge nicht richtig belüftet ist (z.B. wegen einer flachen Atmung bei Bettlägerigkeit). Innerhalb weniger Stunden entwickelt sich ein schweres Krankheitsbild mit folgenden Beschwerden:
 - Hohes Fieber mit Schüttelfrost.
 - Husten mit gelblich-eitrigem oder, durch Blutbeimischungen, rostbraunem Auswurf.
 - Ist es zu einer Mitentzündung des Rippenfells gekommen (einer Pleuritis), so bestehen Schmerzen beim Atmen.
 - In Folge der Entzündung ist der Sauerstoffaustausch in der Lunge erschwert. Deshalb besteht oft eine Atemnot. Der Betroffene atmet sehr schnell, denn er versucht den Sauerstoffmangel im Blut durch vermehrte Atmung auszugleichen.
 - Bei massivem Sauerstoffmangel kommt es zu einer bläulich-roten Verfärbung von Haut und Schleimhäuten. Besonders gut zu erkennen ist dies an den Lippen und den äußersten Körperteilen (Finger-, Zehen- oder Nasenspitze).

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Bei sonst Gesunden heilt eine Lungenentzündung in den meisten Fällen problemlos aus. Besteht allerdings eine Herzschwäche oder ist der Betroffene insgesamt geschwächt oder krank, kann eine Lungenentzündung gefährlich werden:
 - Durch die entzündlichen Veränderungen des Lungengewebes wird der Blutfluss in der Lunge stark behindert. Dies führt zu einem Aufstau in den Lungengefäßen und somit zur Erhöhung des Blutdrucks in der Lunge. Gegen diesen hohen Blutdruck muss die rechte Herzhälfte, welche das Blut in die Lunge pumpt, ankämpfen. Besonders bei Menschen mit schon bestehender Herzschwäche kann dies zur Verschlechterung der Herzleistung führen.
 - Bei zunehmendem Sauerstoffmangel und Atemnot droht ein Lungenversagen. In schweren Fällen ist deshalb eine künstliche Beatmung nötig.
 - Es kann zu Eiteransammlungen im Lungengewebe, einem so genannten Lungenabszess kommen.
 - Sammelt sich Eiter zwischen Lungen- und Rippenfell infolge der Rippenfellentzündung ist die Lungenbewegung zusätzlich eingeschränkt. Dies verstärkt die Atemnot.
 - Bei langer Bettlägerigkeit oder starkem Flüssigkeitsverlust, z.B. bei hohem Fieber, kommt es zur Verlangsamung des Blutflusses in den Venen. Es kann sich ein Blutgerinnsel bilden, eine Thrombose.
 - Treten die Erreger in die Blutbahn über, entwickelt sich eine Blutvergiftung, die so genannte Sepsis.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ähnliche Beschwerden finden sich bei einer Lungentuberkulose. Auch ein Lungentumor kann Symptome einer Lungenentzündung verursachen.

Verhaltenstipps
Schon bei Verdacht auf eine Lungenentzündung ist ein Arzt zu Rate zu ziehen, denn eine frühzeitige Antibiotika-Gabe ist wichtig.
Unterstützend wirken verschiedene Allgemeinmaßnahmen:
 - Die Atemluft sollte angefeuchtet werden (z.B. feuchtes Tuch über die Heizung) um die Schmerzen bei der Atmung zu lindern und die Schleimlösung zu fördern.
 - Eine erhöhte Lagerung des Oberkörpers erleichtert die Atmung.
Wichtig ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr (besonders warme Tees, aber auch Fruchtsäfte oder ähnliches), besonders bei hohem Fieber, denn pro 1347 C Temperaturerhöhung verliert der Körper ca. 1 Liter Flüssigkeit.
 - Lungeneinreibungen, z.B. mit Franzbranntwein verbessern die Belüftung der gesunden Lungenabschnitte und unterstützen das Abhusten.
 - Fieber lässt sich durch Wadenwickel senken: Tuch mit kaltem Wasser befeuchten und um die Wade wickeln, darüber ein trockenes Tuch legen. Die Wickel sollten alle 5-10 Minuten erneuert werden.


Bearbeitungsstand: 16.11.2021

Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei der akuten Mittelohrentzündung handelt es sich um eine vorwiegend eitrige,schmerzhafte Entzündung der Schleimhaut des Mittelohrs. Sie wird von schlechtem Allgemeinbefinden und, besonders bei Kindern, oft von hohem Fieber begleitet. Sie kann in jedem Lebensalter auftreten, Kinder im Alter von drei Monaten bis drei Jahren sind jedoch besonders häufig betroffen.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Otitis media acuta

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Das Mittelohr ist über eine Röhre, genannt "Eustachische Röhre" oder auch "Ohrtrompete" oder "Tube", mit dem Rachenraum verbunden. Krankheitserreger können über diese Röhre in das Mittelohr gelangen und dort eine Entzündung hervorrufen. Aus diesem Grund tritt die akute Mittelohrentzündung oft im Zusammenhang mit einem Schnupfen oder einer Erkältung auf. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind hierfür sehr anfällig, da bei ihnen diese Röhren noch kurz und weit sind und gerade verlaufen. In den meisten Fällen verursachen Bakterien die Erkrankung.
Seltener sind Viren wie das Grippevirus ("Grippeotitis") oder Herpesvirus die Verursacher.
Infektionen über den Blutweg im Rahmen einer Blutvergiftung oder als Komplikation von Infektionskrankheiten wie Masern ("Masernotitis") oder Scharlach ("Scharlachotitis") sind ebenfalls selten. Sie können bevorzugt bei Kindern auftreten.
Bei einem beschädigten Trommelfell ist es möglich, dass Erreger von außen ins Mittelohr gelangen, z.B. durch Eindringen von Badewasser oder bei unsachgemäßer Reinigung des äußeren Gehörgangs.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die akute Mittelohrentzündung äußert sich durch heftige pulsierende Schmerzen, die oft nachts stärker werden, Klopfen im Ohr, Schwerhörigkeit, herabgesetztes Allgemeinbefinden, Kopfschmerzen und Fieber bis 39-40347C. Der Bereich hinter dem Ohr ist besonders zu Beginn der Erkrankung druckempfindlich, weil die Schleimhaut des Warzenfortsatzes mit entzündet ist. Der Warzenfortsatz ("Mastoid") liegt hinter dem knöchernen Teil des Gehörgangs (als knöcherner Knubbel hinter dem Ohrläppchen tastbar). Er enthält lufthaltige Hohlräume, so genannte Warzenfortsatzzellen, die mit dem Mittelohr in Verbindung stehen.
Säuglinge mit einer Mittelohrentzündung greifen sich oft ans Ohr (Ohrzwang) und reagieren sehr empfindlich auf die Berührung der Ohrmuschel. Außerdem bestehen bei Säuglingen neben hohem Fieber oft ausgeprägte allgemeine Veränderungen wie Störungen der Ernährung und der Verdauung. Je jünger das Kind ist, desto weniger eindeutig sind die Beschwerden, und allgemeine Symptome stehen im Vordergrund.
Bei älteren Personen tritt häufig kein Fieber auf.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Zu Beginn der Erkrankung produzieren die entzündeten Schleimhäute Flüssigkeit, die sich im Mittelohr sammelt. In dieser Phase sind die Beschwerden am stärksten. Häufig kommt es nach 1-2 Tagen zu einem kleinen Einriss im Trommelfell. Die Flüssigkeit kann abfließen und Schmerzen und Fieber lassen nach. Anschließend klingt der Ohrfluss ab, der Trommelfelldefekt verschließt sich und das Gehör normalisiert sich wieder. Bei unkompliziertem Verlauf ist die Entzündung nach 2-4 Wochen abgeheilt.
Durch Resistenz der Erreger oder ungenügende Dosierung des Antibiotikums kann sich eine "latente Otitis media" entwickeln. Die Beschwerden klingen schnell ab und es entsteht der Eindruck, die Erkrankung sei vollständig abgeheilt. Nach 2-3 Wochen flackert die Entzündung wieder verstärkt auf.
Komplikationen entstehen, wenn sich die Entzündung weiter ausbreitet. Häufig entsteht eine Mastoiditis (Entzündung des Warzenfortsatzes). Auch eine Beteiligung des Innenohrs oder die Entwicklung einer Hirnhautentzündung sind möglich.
Der Arzt sollte auf jeden Fall aufgesucht werden, damit der auslösende Erreger und mögliche Komplikationen frühzeitig erkannt werden und eine optimale Behandlung möglich ist.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Sonderformen der akuten Mittelohrentzündung wie Masern oder Scharlach sind von den gleichen Symptomen wie die akute Mittelohrentzündung begleitet. Sie nehmen häufig einen schweren Verlauf. Durch bleibende Trommelfelldefekte kann eine chronische Mittelohrentzündung entstehen.
Problematisch ist auch eine Infektion mit dem Herpes-Virus, die durch spezielle Medikamente behandelt werden muss.
Bei einer Entzündung des äußeren Gehörgangs treten ebenfalls starke Ohrenschmerzen und Fieber auf.
Die genaue Diagnose und Festlegung der Therapie kann nur durch den Arzt erfolgen

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bettruhe
 - Wärmebehandlung durch Wärmelampe, Wärmekissen (mit Dinkel oder Kirschkernen gefüllt) oder Zwiebelsäckchen. Für ein Zwiebelsäckchen werden Zwiebeln kleingehackt, ohne Öl erwärmt und die Zwiebelstückchen in ein Tuch eingeschlagen, das auf das Ohr aufgelegt wird. Die Zwiebeldämpfe wirken zusätzlich entzündungshemmend. Achtung:. Die Wärmebehandlung ist in der akuten ersten Phase und bei Komplikationen nicht geeignet, da sich durch die vermehrte Durchblutung die Beschwerden verstärken können.
 - Den Gehörgang nicht mit Watte verschließen. Durch den Verschluss entsteht eine feuchte Kammer, in der sich Keime und Pilze vermehrt ansiedeln können.
 - Tritt die Otitis media im Zusammenhang mit einem Schnupfen auf, verschaffen abschwellende Nasentropfen Linderung.

Bearbeitungsstand: 13.03.2024

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Ohrenschmerzen sind stechende oder pulsierende Schmerzen im Bereich des Ohres, die bis ins Kiefergelenk ausstrahlen können. Sie treten ein- oder beidseitig auf und können von Schwerhörigkeit begleitet sein. Kleine Kinder sind besonders häufig betroffen.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Meist entstehen Ohrenschmerzen durch Entzündung und Schwellung der Schleimhäute des Gehörgangs oder des Mittelohrs. Weitere Ursachen sind Entzündung einer Haarbalg- oder Talgdrüse im Gehörgang, Entzündung des Kiefergelenks oder Verletzungen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
 - Die akute Mittelohrentzündung äußert sich durch starke, pulsierende Schmerzen, die nachts stärker werden. Sie tritt meist im Zusammenhang mit einer Erkältungskrankheit auf.
 - Die Mastoiditis (Entzündung des Warzenfortsatzes, dieser gehört zum pneumatischen System des Schläfenbeins) folgt häufig auf eine Mittelohrentzündung. Die Ohrenschmerzen sind von Druckschmerz über dem Warzenfortsatz und eventuell von Rötung und Schwellung hinter dem Ohr begleitet.
 - Das Aufflackern einer chronischen Mittelohrentzündung äußert sich oft durch Ohrenschmerzen.
 - Ein Gehörgangsfurunkel ist eine schmerzhafte Entzündung einer Haarbalg- oder Talgdrüse im Gehörgang.
 - Eine akute Entzündung des Gehörgangs oder des Ohrknorpels ruft starke Ohrenschmerzen hervor.
 - Eine Gesichtsrose ist eine schmerzhafte Infektion, die die Ohren in Mitleidenschaft ziehen kann.
 - Ein Hörsturz kann von stechenden Ohrenschmerzen begleitet sein.
 - Bei einer Entzündung des Kiefergelenks kann der Schmerz bis ins Ohr ausstrahlen.
Nur der Arzt kann die Ursache feststellen und die entsprechende Therapie festlegen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bettruhe, besonders wenn die Ohrenschmerzen im Zusammenhang mit einer Erkältungskrankheit stehen und das Allgemeinbefinden schlecht ist.
 - bei Erkrankungen des Mittelohrs hilft Wärmeanwendung durch Wärmelampe, Wärme+wkissen (mit Dinkel oder Kirschkernen gefüllt) oder Zwiebelsäckchen. Für ein Zwiebelsäckchen werden Zwiebeln kleingehackt, ohne Öl erwärmt und die Zwiebelstückchen in ein Tuch eingeschlagen, das auf das Ohr aufgelegt wird. Die Zwiebeldämpfe wirken zusätzlich entzündungshemmend. Achtung: Die Wärmebehandlung ist in der akuten ersten Phase einer Mittelohrentzündung nicht geeignet, da sich durch die vermehrte Durchblutung die Beschwerden verstärken können.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangabe:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Beim Tubenmittelohrkatarrh handelt es sich um eine Funktionsstörung der "Tuba auditiva" ("Ohrtrompete", "Eustachische Röhre"). Die Tuben verbinden das Mittelohr mit dem Rachenraum und sorgen so für den Druckausgleich mit der Außenluft und für die Erneuerung der Luft im Mittelohr. Beim Tubenmittelohrkatarrh ist die Ohrtrompete durch eine Schleimhautschwellung verschlossen und somit kein Druckausgleich möglich.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Tubenkatarrh
 - Tubenverschluss

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Der Tubenmittelohrkatarrh wird dadurch hervorgerufen, dass die Öffnung der Ohrtrompete zum Rachenraum stark verengt oder verschlossen ist.
Oft liegt die Ursache in einem Schnupfen mit Entzündung der Nase und des Rachenraumes, Schwellung der Schleimhäute und Sekretabsonderung. Der Schnupfen kann durch Erkältung oder eine Allergie verursacht sein. Es kommt zu einer Schwellung der Tubenschleimhaut und Verschluss der Eustachischen Röhre. Dadurch wird das Mittelohr nicht mehr belüftet. Die Luft, die sich im Mittelohr befindet wird resorbiert, so dass ein Unterdruck entsteht und das Trommelfell nach innen eingezogen wird. Zusätzlich kann sich Flüssigkeit im Mittelohr ansammeln.
Weitere Ursachen können eine behinderte Nasenatmung durch vergrößerte Rachenmandeln, Veränderungen der Nasenscheidewand, Schwellung der Nasenmuschel sowie ein Nasenrachentumor sein.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Erstes Anzeichen eines Tubenmittelohrkatarrhs ist ein Druckgefühl im Ohr. Eventuell kommen Schwerhörigkeit, Schmerzen und Ohrgeräusche wie Rauschen hinzu. Beim Schlucken können knackende Geräusche im Ohr entstehen.
Die Tuben sind normalerweise verschlossen und öffnen sich beim Schlucken, Gähnen oder Pressen. Beim Tubenmittelohrkatarrh funktioniert der Tubenöffnungsmechanismus nicht mehr und es ist kein Druckausgleich möglich. Deshalb können insbesondere beim Landeanflug eines Flugzeuges oder beim Tauchen Probleme auftreten.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Tubenkatarrh ist häufig Begleiterscheinung einer Erkältung und klingt gemeinsam mit ihr ab.
Wird der Tubenkatarrh mechanisch durch vergrößerte Rachenmandeln oder Veränderungen der Nasenscheidewand hervorgerufen, besteht die Gefahr, dass er nicht abheilt. Die Schleimhaut des Mittelohrs beginnt aktiv Schleim zu bilden. Dieser ist zunächst dünnflüssig und wird mit längerer Krankheitsdauer immer zähflüssiger. Es entwickelt sich ein "Leimohr" ("glue ear") und eine zunehmende Schwerhörigkeit.
Diese Komplikation kann auch durch ständig wiederkehrende Erkältungen, chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen oder eine Allergie ausgelöst werden.
Durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren kann sich eine chronische Mittelohrentzündung entwickeln.
Wird der Tubenmittelohrkatarrh chronisch, weil die Ursachen des akuten Verschlusses nicht beseitigt werden, bilden sich im Lauf von Monaten und Jahren Veränderungen wie z.B. eine Versteifung der Gehörknöchelchenkette, die zu massiver Schwerhörigkeit führen kann.
Es ist daher wichtig, vom Arzt die Ursache des Tubenverschlusses feststellen zu lassen, damit entsprechend behandelt werden kann.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Druckgefühl im Ohr kann auch durch einen Fremdkörper oder einen Ohrenschmalzpfropfen im Gehörgang sowie bei einem Hörsturz auftreten. Die Abklärung muss durch den Arzt erfolgen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Schleimhautabschwellende Nasentropfen normalisieren die Belüftung der Tuben und lindern so die Beschwerden schnell.
 - Ist eine Erkältung die Ursache, bringen zusätzlich Inhalationen mit Kamille oder ätherischen Ölen Linderung.
 - Wärmeanwendung durch Wärmelampe, Heizkissen oder Kirschkernsäckchen ist oft sehr angenehm. Für ein Zwiebelsäckchen werden Zwiebeln kleingehackt, ohne Öl erwärmt und die Zwiebelstückchen in ein Tuch eingeschlagen, das auf das Ohr aufgelegt wird.
 - Durch tiefes Einatmen und anschließendes Erzeugen eines Ãœberdrucks im Nasenrachenraum bei geschlossenem Mund und zugehaltener Nase kann die Tubenbelüftung verbessert werden. Es gibt auch "Nasenballons", die mit der Nase aufgeblasen werden und dadurch eine Belüftung bewirken. Beides darf jedoch bei einem akuten Infekt nicht durchgeführt werden, da sonst Keime verschleppt werden können.
 - Bei Flugreisen abschwellende Nasentropfen schon vor dem Landeanflug anwenden, während des Landeanflugs durch Schlucken oder Kaugummikauen für Druckausgleich sorgen.

Bearbeitungsstand: 08.11.2021

Quellenangabe:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die chronische Mittelohrentzündung ist eine Erkrankung des Mittelohrs, die im Gegensatz zur akuten Mittelohrentzündung nicht spontan ausheilt. Es besteht ein dauerhafter Trommelfelldefekt. Es gibt zwei Formen, die chronische Schleimhauteiterung und die chronische Knocheneiterung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Otitis media chronica
 - Otitis media chronica mesotympanalis (chronische Schleimhauteiterung)
 - Otitis media chronica epitympanalis (chronische Knocheneiterung)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die chronische Mittelohrentzündung entwickelt sich durch lang anhaltende Tubenbelüftungsstörungen und immer wieder auftretende Infektionen im frühen Kindesalter. Die Tube, auch Ohrtrompete oder Eustachische Röhre genannt, verbindet das Mittelohr mit dem Rachenraum und ermöglicht den Druckausgleich mit der Außenluft und die Erneuerung der Luft im Mittelohr. Wenn sie verschlossen ist, sind Luftaustausch oder Druckausgleich nicht möglich.
Beide Formen der chronischen Mittelohrentzündung gehen mit einem dauerhaften Loch im Trommelfell einher.
Bei der chronischen Schleimhauteiterung befindet sich die Öffnung in der Mitte des Trommelfells. Der Trommelfellrand ist durchgehend erhalten und die Entzündung bleibt auf die Mittelohrschleimhaut begrenzt.
Bei der chronischen Knocheneiterung sitzt der Defekt am Rand des Trommelfells und reicht oft bis in die knöchernen Strukturen. Dadurch kann sich die Entzündung in die benachbarten Knochen ausdehnen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Hauptsymptome der chronischen Mittelohrentzündung sind Ohrfluss und Schwerhörigkeit. Ohrenschmerzen treten nicht in jedem Fall auf.
Bei der chronischen Schleimhauteiterung kehrt der Ohrfluss im Zusammenhang mit Erkältungen oder Infektionen des Ohres über den Gehörgang (Badewasser!) immer wieder zurück. Dazwischen liegen Phasen ohne Ohrsekretion. Die Flüssigkeit ist schleimig und meist geruchlos.
Bei der chronischen Knocheneiterung ist der Ohrfluss stärker. Er hält oft jahrelang an, das Sekret ist eitrig und stinkend. Treten Komplikationen auf, können sich diese durch Schwindel, Erbrechen, Benommenheit und Fieber sowie massive Hörprobleme bis hin zur Ertaubung bemerkbar machen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Trommelfelldefekt verschließt sich praktisch nie spontan. Sofern keine Operation erfolgt, treten die Beschwerden immer wieder auf.
Bei der chronischen Schleimhauteiterung besteht kaum die Gefahr von Komplikationen, da keine knöchernen Strukturen zerstört werden. Grundsätzlich ist es aber möglich, dass sich z.B. eine Mastoiditis (Entzündung des Warzenfortsatzes) entwickelt. Es kann auch zu einer Beteiligung des Innenohrs oder einer Hirnhautentzündung kommen.
Bei der chronischen Knocheneiterung bildet sich oft gleichzeitig ein Cholesteatom (Perlgeschwulst). Dieses besteht aus zwiebelartig geschichteten Zellen der obersten Schleimhautschicht. Der ständige Entzündungsreiz führt dazu, dass ein fortschreitender Abbau der Knochen stattfindet. Dadurch kann sich die Entzündung auf benachbarte Strukturen ausdehnen. Die Folge ist eine Zerstörung der Gehörknöchelchen, die zu erheblicher Schwerhörigkeit führt. Weitere Komplikationen sind das Durchbrechen der Entzündung unter anderem in das Innenohr ("Labyrinthitis") oder direkt in das Schädelinnere.
Eine Behandlung durch den Arzt ist in jedem Fall unbedingt erforderlich.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Mittelohrtuberkulose macht sich ebenfalls durch eitrigen, übelriechenden Ohrfluss bemerkbar.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Kein Wasser ins Ohr kommen lassen; beim Baden Gehörgang mit gefetteter Watte verschließen.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei einer akuten Nebenhöhlenentzündung sind die Schleimhäute der von der Nase her zugänglichen Nebenhöhlen (Kiefer-, Siebbein-, Stirn- und Keilbeinhöhlen) entzündet. Die Erkrankung ist meist auf Bakterien zurückzuführen und tritt vorwiegend im Anschluss an einen Schnupfen auf. Wird die akute Form nicht ausgeheilt, so besteht Gefahr, dass sich eine chronische Nebenhöhlenentzündung entwickelt.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Sinusitis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Eine akute Nebenhöhlenentzündung tritt auf, wenn sich bei einem Schnupfen die Infektion auch auf die Nebenhöhlen ausbreitet. Der durch Viren ausgelöste Schnupfen geht durch das Hinzukommen von Bakterien in eine eitrige Form über, die sich über die Schleimhäute auf die Nasennebenhöhlen ausdehnt. Eine andere Krankheitsursache kann Wasser sein, das beim Schwimmen in die Nebenhöhlen eindringt und durch die darin enthaltenen Keime Entzündungen hervorruft. Besonders anfällig für Nebenhöhlenentzündungen sind Menschen mit allgemeiner Abwehrschwäche.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Charakteristisch ist ein heftig klopfender oder dumpfer Schmerz im Bereich der erkrankten Nebenhöhlen, der beim Bücken, Pressen und Heben zunimmt. Die örtlich auftretenden Druckgefühle sind von der Tageszeit abhängig und verschlimmern sich meist gegen Mittag. Häufig fließt Eiter aus der Nase ab.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wird die akute Entzündung nicht eingedämmt, kann sie in die Nachbarschaft der Nebenhöhlen durchbrechen. Diese Komplikation tritt vor allem bei Eiterungen der Stirnhöhlen auf, die sich dann bis in die Augenhöhlen oder das Schädelinnere fortpflanzen und schwerwiegende Entzündungen im Augenbereich oder Hirnhautentzündungen hervorzurufen vermögen. Bei heftigerem Verlauf der Krankheit sollte daher unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden. Aus einer nicht ausgeheilten akuten Nebenhöhlenentzündung kann sich eine chronische Form entwickeln. Diese geht meist mit Schleimhautwucherungen und Polypenbildung einher und führt zu einer Behinderung der Nasenatmung und zum Verlust des Riechvermögens. Der chronische Verlauf ist in vielen Fällen ein Wegbereiter für Erkrankungen der gesamten Atemwege.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Zahlreiche andere Krankheitsbilder führen ebenfalls zu Kopfschmerzen, ohne dass eine Nebenhöhlenentzündung vorliegen muss. Dazu zählen unter anderem Migräne und Kopfschmerzen, die auf eine Blutdruckstörung, Hirnhautentzündung oder Augenerkrankung zurückzuführen sind.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei unkompliziertem Krankheitsverlauf sind abschwellende Nasentropfen sinnvoll, da sie den Abfluss von Sekret aus den Nebenhöhlen erleichtern.
 - Inhalationen mit ätherischen Ölen oder Rotlichtbehandlungen lassen die Entzündung schneller abheilen und verbessern die Durchblutung.

Bearbeitungsstand: 18.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von einer Mandelentzündung spricht man, wenn eine oder beide Rachenmandeln (Tonsillen) entzündet sind. Auslöser sind meist Bakterien, vor allem die so genannten Streptokokken, bei Kindern manchmal auch Viren. Wird die Heilung verschleppt, kann die Krankheit in ein chronisches Stadium übergehen. Das heißt, die Entzündung dauert länger als drei Monate und kann gefährliche Folgekrankheiten auslösen.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Tonsillitis
 - Angina tonsillaris
 - Angina lacunaris

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Meist im Rahmen einer allgemeinen Infektion der oberen Luftwege (grippaler Infekt) entzünden sich der Rachenraum und die Mandeln. Die Erstinfektion geht oft sogar von Viren aus und die Bakterien, die die "eigentliche" Mandelentzündung ausmachen, siedeln sich dann erst in der Folge an. Ursache können aber auch akute Erkrankungen, wie Masern, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Scharlach sein.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Entzündung der Mandeln durch Bakterien führt meist zu plötzlichem, hohem Fieber. Der Erkrankte fühlt sich sehr krank und "schlapp". Vor allem Kinder haben keinen Appetit mehr. Oft sind die Lymphknoten im Kinn- und Halsbereich geschwollen. In der Mundhöhle sieht man vergrößerte, stark gerötete Mandeln, auf denen gelbliche Eiterstippchen oder -streifen zu sehen sind. Zäpfchen und Gaumen sind ebenfalls gerötet. Im schweren Verlauf können sich die Mandeln so stark vergrößern, dass durch die verengten Atemwege Luftnot entsteht.
Im Gegensatz dazu sind bei einer Mandelentzündung, die durch Viren hervorgerufen ist, die Lymphknoten am Kinnwinkel und hinter den Ohren kaum angeschwollen. Die Mandeln sind hochrot, aber nicht belegt.
Im chronischen Verlauf fehlt oft das Fieber, die übrigen Krankheitszeichen können abgeschwächt vorhanden sein.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Arzt muss nachsehen, meist durch einen Abstrich, welche Krankheitserreger die Mandelentzündung ausgelöst haben. Während die Mandelentzündung, ausgelöst durch Viren, innerhalb von 1 bis 2 Wochen von alleine vergeht, muss gegen die Bakterien das "schwere Geschütz" der Antibiotika aufgefahren werden. Innerhalb von einem Tag, nachdem das erste Antibiotikum gegeben wurde, besteht keine Ansteckungsgefahr mehr. Trotzdem sollte noch für weitere 10 Tage Bettruhe eingehalten werden. Wenn mehr als dreimal im Jahr eine eitrige Mandelentzündung auftritt, besteht die Gefahr, dass die Mandeln andauernd entzündet sind. Diese chronisch entzündeten Mandel können als Entzündungsherd schwere Krankheiten, wie z.B. Herzklappenentzündungen, auslösen. In manchen Fällen ist eine operative Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) die einzige Möglichkeit den Infektionsherd zu entfernen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Krankheiten wie Masern, Scharlach, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Diphtherie können ähnliche Krankheitsgefühle auslösen und können nur durch den Arzt und mit Laboruntersuchungen unterschieden werden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Viel trinken, etwa zwei bis drei Liter Wasser, Kräutertee oder Vitaminsaft pro Tag; der Schleim wird dadurch flüssiger und löst sich besser.
 - Wadenwickel helfen, das Fieber zu senken.
 - Heiße Milch mit Honig trinken.
 - Keine Zigaretten, kein Alkohol, keine scharfen Gewürze.
 - Bettruhe.
 - Leichte, vitaminreiche Kost.

Bearbeitungsstand: 18.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von einer Rachenentzündung spricht der Arzt, wenn die Schleimhaut zwischen Gaumen und Mandeln infiziert und schmerzhaft gerötet ist. Auslöser sind meist Viren, manchmal kommt später noch eine Entzündung mit Bakterien hinzu. Wird die Heilung verschleppt, kann die Krankheit in ein chronisches Stadium übergehen, das heißt die Entzündung dauert länger als drei Monate an, und kann dann gefährliche Folgekrankheiten auslösen.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Pharyngitis
 - Rachenkatarrh

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Meist im Rahmen einer allgemeinen Infektion der oberen Luftwege (grippaler Infekt) entzündet sich der Rachenraum. Obwohl die Rachenentzündung zuerst fast immer von Viren verursacht wird, können sich in der Folge auch Bakterien ansiedeln. Ursache können auch akute Erkrankungen, wie Masern oder Scharlach sein. Eine chronische Erkrankung kann durch eine andauernde Reizung durch Staub, Chemikalien, trockener Luft aus Klimaanlagen oder übermäßigen Nikotin- und Alkoholgebrauch ausgelöst werden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Erste Anzeichen sind die Symptome einer Erkältungskrankheit, wie Fieber, Heiserkeit, Kratzen und Brennen im Rachen, Hustenreiz, Räusperzwang. Das Schlucken schmerzt und die Hinterwand des Rachens ist gerötet. Manchmal überzieht ein glasig-schleimiger Belag den Rachen und das Zäpfchen. Oft sind die Lymphknoten im Kinn- und Halsbereich geschwollen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Sollten sich die Krankheitszeichen nach drei bis vier Tagen nicht gebessert haben, dann sollte ein Arztbesuch nicht aufgeschoben werden. Der Arzt wird durch eine Laboruntersuchung feststellen, welcher Erreger die Entzündung hervorgerufen hat und danach auch die Behandlung ausrichten. Zudem wird er gefährliche Krankheiten mit ähnlichen Symptomen ausschliessen. Oft entzünden sich die Mandeln mit (Tonsillitis, Angina). Fehlen die Mandeln, kann sich eine so genannte Seitenstrangangina entwickeln.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Schluckbeschwerden können natürlich bei Verbrennungen und Verbrühungen bzw. sonstigen Verletzungen (Fischgräte) im Rachenbereich auftreten. Auch Krankheiten wie Masern, Scharlach, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Diphtherie können ähnliche Krankheitsgefühle auslösen. Ausgeschlossen werden sollten auch knöcherne Veränderungen an der Halswirbelsäule, wie Bandscheibenschäden, Gleitwirbel oder Brüche.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Viel trinken, etwa zwei bis drei Liter Wasser, Kräutertee oder Vitaminsaft pro Tag; der Schleim wird dadurch flüssiger und löst sich besser.
 - Warme oder auch kalte Halswickel
 - Heiße Milch mit Honig trinken
 - Pastillen und Tees aus Pflanzenextrakten wie Salbei, Thymian und Spitzwegerich helfen gegen die Schluckbeschwerden.
 - Keine Zigaretten, kein Alkohol, keine scharfen Gewürze
 - Bettruhe
 - Mit Salbeitee oder Salzlösugen inhalieren
 - Leichte, vitaminreiche Kost.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter der Sammelbezeichnung "Entzündungen der Niere und Harnwege" werden verschiedenartige Entzündungsvorgänge des Nierengewebes, Nierenbeckens und der ableitenden Harnwege zusammengefasst. Zu den ableitenden Harnwegen zählen der Harnleiter (zwischen Niere und Harnblase), die Harnblase und die Harnröhre.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Entzündung des Nierengewebes (Pyelonephritis)
 - Nierenbeckenentzündung (Pyelitis)
 - Entzündung der Harnleiter (Ureteritis)
 - Blasenentzündung (Zystitis)
 - Entzündung von Blase und Nierenbecken (Zystopyelitis)
 - Entzündung von Blase, Nierenbecken und Nierengewebe (Zystopyelonephritis)
 - Entzündung der Harnröhre (Urethritis)


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die häufigste Ursache für Entzündungen der Niere und der Harnwege sind Keime. Sie gelangen über das Blut, die Lymphe oder durch die ableitenden Harnwege aufsteigend an ihr Ziel. Der letzte Weg ist der häufigste. Er wird durch Abflussstörungen des Harns begünstigt, wie sie z.B. infolge von Verengungen oder Abknickungen der Harnleiter auftreten. Neben Bakterien und Viren können aber auch bestimmte Medikamente sowie eine übermäßige Belastung des Körpers durch Kälte oder Nässe der Grund für die Entzündungen sein.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Patienten mit Nierenentzündung leiden unter einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Häufig klagen sie über dumpfe Schmerzen in der Nierenregion. Je nach Ausprägung treten auch Fieber mit Schüttelfrost und Erbrechen sowie Gliederschmerzen auf. Charakteristisch für Patienten mit entzündeten Harnwegen ist ein Brennen beim Wasserlassen. Hinzu kommen oft krampfartige Schmerzen im Unterbauch und ein gehäufter Drang zum Entleeren der Blase.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Entzündungen der Harnwege können auf die Nieren übergreifen und dort eine Infektion des Nierengewebes und des Nierenbeckens auslösen. Daneben besteht die Gefahr, dass akute Nieren- und Harnwegsentzündungen in eine chronische Verlaufsform übergehen. Veränderungen des Nierengewebes können die Folge sein, im schlimmsten Fall kommt es zu einer Niereninsuffizienz mit Schrumpfnierenbildung.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Eine Schwangerschaft, ein Dauerkatheter oder Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus und Gicht begünstigen die Entstehung von Nieren- und Harnwegsentzündungen. Gleiches gilt für Nierenmissbildungen und für die Einnahme von Medikamenten wie Cortison sowie anderen Wirkstoffen, die das Immunsystem unterdrücken.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
In der Regel klingen Entzündungen der Harnwege durch reichliches Trinken schnell wieder ab. Empfehlenswert sind Tees mit harntreibenden und krampflösenden Inhaltsstoffen (z.B. Birken- und Bärentraubenblätter, Schachtelhalm, Goldrute). Auch die örtliche Zufuhr von Wärme durch Wärmepackungen oder Sitzbäder lindern den Verlauf. Wichtig ist es, den Unterleib stets warm zu halten und sich möglichst körperlich zu schonen. Im Normalfall klingen die Entzündungen nach ein bis zwei Wochen wieder aus. Beim Auftreten von starkem Fieber und Nierenentzündungen ist aber stets ein Arzt aufzusuchen.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangabe:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter der Sammelbezeichnung "Entzündungen der Niere und Harnwege" werden verschiedenartige Entzündungsvorgänge des Nierengewebes, Nierenbeckens und der ableitenden Harnwege zusammengefasst. Zu den ableitenden Harnwegen zählen der Harnleiter (zwischen Niere und Harnblase), die Harnblase und die Harnröhre.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Entzündung des Nierengewebes (Pyelonephritis)
 - Nierenbeckenentzündung (Pyelitis)
 - Entzündung der Harnleiter (Ureteritis)
 - Blasenentzündung (Zystitis)
 - Entzündung von Blase und Nierenbecken (Zystopyelitis)
 - Entzündung von Blase, Nierenbecken und Nierengewebe (Zystopyelonephritis)
 - Entzündung der Harnröhre (Urethritis)


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die häufigste Ursache für Entzündungen der Niere und der Harnwege sind Keime. Sie gelangen über das Blut, die Lymphe oder durch die ableitenden Harnwege aufsteigend an ihr Ziel. Der letzte Weg ist der häufigste. Er wird durch Abflussstörungen des Harns begünstigt, wie sie z.B. infolge von Verengungen oder Abknickungen der Harnleiter auftreten. Neben Bakterien und Viren können aber auch bestimmte Medikamente sowie eine übermäßige Belastung des Körpers durch Kälte oder Nässe der Grund für die Entzündungen sein.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Patienten mit Nierenentzündung leiden unter einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Häufig klagen sie über dumpfe Schmerzen in der Nierenregion. Je nach Ausprägung treten auch Fieber mit Schüttelfrost und Erbrechen sowie Gliederschmerzen auf. Charakteristisch für Patienten mit entzündeten Harnwegen ist ein Brennen beim Wasserlassen. Hinzu kommen oft krampfartige Schmerzen im Unterbauch und ein gehäufter Drang zum Entleeren der Blase.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Entzündungen der Harnwege können auf die Nieren übergreifen und dort eine Infektion des Nierengewebes und des Nierenbeckens auslösen. Daneben besteht die Gefahr, dass akute Nieren- und Harnwegsentzündungen in eine chronische Verlaufsform übergehen. Veränderungen des Nierengewebes können die Folge sein, im schlimmsten Fall kommt es zu einer Niereninsuffizienz mit Schrumpfnierenbildung.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Eine Schwangerschaft, ein Dauerkatheter oder Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus und Gicht begünstigen die Entstehung von Nieren- und Harnwegsentzündungen. Gleiches gilt für Nierenmissbildungen und für die Einnahme von Medikamenten wie Cortison sowie anderen Wirkstoffen, die das Immunsystem unterdrücken.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
In der Regel klingen Entzündungen der Harnwege durch reichliches Trinken schnell wieder ab. Empfehlenswert sind Tees mit harntreibenden und krampflösenden Inhaltsstoffen (z.B. Birken- und Bärentraubenblätter, Schachtelhalm, Goldrute). Auch die örtliche Zufuhr von Wärme durch Wärmepackungen oder Sitzbäder lindern den Verlauf. Wichtig ist es, den Unterleib stets warm zu halten und sich möglichst körperlich zu schonen. Im Normalfall klingen die Entzündungen nach ein bis zwei Wochen wieder aus. Beim Auftreten von starkem Fieber und Nierenentzündungen ist aber stets ein Arzt aufzusuchen.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangabe:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Ansammlung von Eiter in einem durch Gewebszerfall entstandenen Hohlraum wird als Abszess bezeichnet.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Eiterbeule

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unsere Haut ist immer von Bakterien besiedelt. Diese können durch kleine Hautritzen in das Gewebe eindringen. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Diese weißen Blutkörperchen werden nach dem Abtöten der Bakterien zusammen mit Trümmern anderer Zellen und Gewebsresten zu Eiter. Dieser Eiter sammelt sich in einem durch die Entzündung entstandenen Hohlraum.
Gelangen die Eitererreger auf dem Blutweg in andere Organe, so können sich auch dort Abszesse bilden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Abszess unter der Haut macht sich durch eine lokale Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerzen und einer Beeinträchtigung der Beweglichkeit im Abszessbereich bemerkbar.
Häufig finden sich Abszesse in der Achselhöhle. Es handelt sich meist um Schweißdrüsenabszesse, die durch Erreger verursacht sind, die in die Schweißdrüsen eindringen.
Bei größeren Abszessen, z.B. in inneren Organen kommt es zu Fieber, Abgeschlagenheit und Blutveränderungen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wenn die Bakterien in das Blut- und Lymphsystem eindringen, können sie sich über den ganzen Körper verteilen und zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Dies kann sehr gefährlich sein. Um diese Komplikation zu vermeiden, sollte jeder Abszess frühzeitig geöffnet und der Eiter entfernt werden.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Viele bakterielle Entzündungen führen zur Eiterbildung. Bei allen finden sich ähnliche Beschwerden wie beim Abszess. Unterschieden werden diese Entzündungen nach der Lokalisation der Eiteransammlung:
 - Im Gegensatz zum Abszess findet sich die Eiteransammlung beim so genannten Empyem in einer bereits vor der Entzündung vorhandenen Körperhöhle, also z.B. in einem Gelenk oder in der Gallenblase.
 - Breitet sich die eitrige Entzündung in der Haut aus, spricht man von einer Phlegmone.
 - Dem Abszess ganz ähnlich ist der Furunkel, eine Haarbalgentzündung. Im Bereich eines Haares findet sich ein lokaler Abszess mit einem kleinen Eiterpfropf. Greift die Entzündung auf mehrere Haarbalgdrüsen über, kommt es zur Bildung eines Karbunkels.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Wenn sich ein Abszess vergrößert oder es zu Fieber kommt, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
 - Befindet sich ein Abszess am Kopf, darf er nicht ausgedrückt werden. Es besteht die Gefahr, dass Bakterien in ein Blutgefäß gelangen, das zum Gehirn führt. Gelangen die Bakterien auf diesem Wege zum Gehirn, kann sich eine Hirnhautentzündung entwickeln.
 - Lokale Kühlung, z. B. kühlende Umschläge wirken entzündungshemmend.
Damit die Entzündung vollständig abheilen kann, muss bei einem Abszess aber immer der Eiter entfernt werden.

Bearbeitungsstand: 19.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Furunkel und Karbunkel sind Haarbalgentzündungen unterschiedlichen Ausmaßes. Bei einem Furunkel ist nur ein Haarbalg, bei einem Karbunkel sind mehrere nebeneinander liegende Haarbälge entzündet.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Haarbalg umgibt die Haarwurzel, hier befindet sich auch die Talgdrüse des Haares. Besonders bei mangelnder Hygiene oder bei geschwächtem Immunsystem, z.B. bei der Zuckerkrankheit, können Bakterien in die Haarbälge eindringen. Dies führt zu einer lokalen eitrigen Entzündung.
Bei Jugendlichen kommt es häufig immer wieder zu Furunkeln, hier liegt die Ursache in hormonellen Veränderungen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Furunkel und Karbunkel können an jeder behaarten Hautstelle vorkommen. Besonders häufig sind sie am Kopf, Hals, Rücken und Oberschenkel.
Im Bereich des betroffenen Haares findet sich eine gerötete, druckschmerzhafte Schwellung, evtl. mit zentralem Eiterpropf.
Karbunkel heißt wörtlich übersetzt fressendes Geschwür, denn durch das Übergreifen der Entzündung auf die benachbarten Haare bildet sich eine recht große und sehr schmerzhafte Entzündung.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Ein Furunkel kann sich spontan entleeren oder in seltenen Fällen auch zurückbilden. Bei einem Karbunkel dagegen ist immer die chirurgische Entfernung nötig.
Haarbalgentzündungen werden nur gefährlich, wenn die Erreger in die Lymph- oder Blutbahnen übergreifen. Dann kann es zur Entzündung in den Lymphgefäßen oder einer Blutvergiftung kommen.
Besonders Furunkel an Nase, Oberlippen oder Wangen können gefährlich werden. Dringen die Bakterien hier in die Blutgefäße ein, können sie bis ins Gehirn gelangen und dort zur Hirnhautentzündung führen. Deshalb dürfen Furunkel oder Karbunkel im Gesicht niemals ausgedrückt werden, sondern müssen mittels Antibiotika behandelt werden.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Viele bakterielle Entzündungen führen zur Eiterbildung. Bei allen finden sich ähnliche Beschwerden wie beim Furunkel. Unterschieden werden diese Entzündungen nach der Lokalisation der Eiteransammlung:
 - während bei einem Furunkel Haarbalg und entsprechende Talgdrüse entzündet sind, handelt es sich bei der Follikulitis nur um eine Talgdrüsenentzündung. Dementsprechend kleiner und weniger schmerzhaft ist die Entzündung.
 - Dem Furunkel sehr ähnlich ist ein Abszess. Es handelt sich um eine lokale Eiteransammlung unter der Haut. Auch ein Abszess führt zur lokalen Rötung, Schwellung, Ãœberwärmung, Schmerzen und einer Beeinträchtigung der Beweglichkeit im Abszessbereich. Besonders häufig finden sich Abszesse im Bereich der Achselschweißdrüsen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - bei einem beginnenden Furunkel kann man versuchen, die Entzündung durch lokal kühlende Umschläge zu hemmen.
 - eine oberflächliche Entzündung lässt sich durch Quarkwickel bessern. Man streicht den Quark direkt auf die entzündete Stelle und belässt ihn bis er trocken ist.
 - wenn ein Furunkel nicht innerhalb von 14 Tagen abgeheilt ist, wenn sich ein Karbunkel entwickelt oder es zu Fieber kommt, muss immer ein Arzt aufgesucht werden!
 - bei einem Karbunkel kann man mit Umschlägen nicht viel erreichen, hier ist in den meisten Fällen die chirurgische Entfernung der betroffenen Haarbälge nötig.
 - bei wiederkehrenden Furunkeln sollte die Hygiene verbessert werden und beim Arzt eine chronische immunschwächende Krankheit, z.B. eine Zuckerkrankheit ausgeschlossen werden.

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei der Akne handelt es sich um eine hormonabhängige Hautkrankheit, die in der Pubertät bzw. im frühen Erwachsenenalter auftritt und in unterschiedlich starker Ausprägung fast jeden Menschen betrifft. Jungen erkranken oft schwerer als Mädchen. Es bilden sich Mitesser, aus denen entzündliche Hautveränderungen entstehen. Besonders betroffen sind talgdrüsenreiche Regionen wie Gesicht, Nacken, Brust und Rücken.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Acne vulgaris

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Unter dem Einfluss der Geschlechtshormone kommt es in der Pubertät zu einer Vergrößerung der Talgdrüsen und einer verstärkten Talgproduktion, wobei die Empfindlichkeit der Drüsen auf die Hormone je nach Veranlagung des Patienten unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Die entstehende ölige Hautbeschaffenheit wird als Seborrhoe bezeichnet. Die Hautoberfläche verhornt durch vermehrte Bildung und gleichzeitig geringere Abstoßung von Hornzellen stärker und der gebildete Talg kann schlechter abfließen. Es entstehen offene und geschlossene Mitesser ("Komedonen"), wobei sich die offenen Komedonen aus den geschlossenen entwickeln.
Bestimmte in der Haut vorhandene Bakterien ("Propionibakterien") finden in den Komedonen ideale Lebensbedingungen vor. Sie vermehren sich und produzieren Stoffe, die stark entzündungsfördernd wirken. So können aus den Mitessern stark entzündete Pusteln, bei denen auch das umgebende Gewebe betroffen ist entstehen.
Starke Akne tritt oft familiär gehäuft auf. Vererbt werden die Neigung zur Seborrhoe und die Beschaffenheit der Talgdrüsen, nicht jedoch die Akne selbst.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Haut erscheint besonders in den talgdrüsenreichen Regionen von Gesicht, Nacken, Brust und Rücken fettig-glänzend. Ansonsten biete sich das allseits bekannte gemischte Bild von offen und geschlossenen Mitessern, entzündeten Pickeln und Narben.
Bei den offenen (schwarzen) Komedonen ist im Zentrum ein schwarzer Propf aus verhornten Zellen und Fett zu erkennen. Die schwarze Färbung entsteht durch Schmutz und den Hautfarbstoff Melanin. Die geschlossenen (weißen) Komedonen erscheinen als weißliche Knötchen ("Papel"). Hier schimmert der angesammelte Talg durch die geschlossene Hautoberfläche. Offene und geschlossene Komedonen treten zumeist parallel auf.
Geschlossene Komedonen neigen stärker zur Entzündung und Vereiterung. Es bilden sich entzündete Pusteln, die beim Abheilen meist unauffällige Narben hinterlassen.
Bei schweren Verlaufsformen können ausgedehnte Abszesse (Eitergeschwüre) mit teilweise auffälliger Narbenbildung auftreten. So entsteht ein pockennarbiges Hautbild, das auch auf Brust und Rücken ausgedehnt sein kann.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Je nach Schwere der Erkrankung werden drei Akneformen unterschieden:
 - Zuerst entwickelt sich die so genannte "Acne comedonica" mit Seborrhoe und Mitesserbildung vorwiegend an Stirn, Nase und Kinn. Dieses Stadium kann lange Zeit andauern.
 - Durch Entzündung und Pustelbildung entsteht daraus die "Acne papulopustulosa" . Sie heilt häufig nach einigen Jahren spontan ab. Die zurückbleibenden Narben sind meist wenig auffällig.
 - Bei schwerem Verlauf entwickelt sich die "Acne conglobata". Es treten starke Entzündungen und ausgedehnte Abszesse auf. Oft sind auch Brust und Rücken betroffen. Die Narben bleiben sehr auffällig und erinnern stark an Pockennarben. Diese schwerste Akneform betrifft häufiger junge Männer.
Je früher der Beginn der Akne, desto schwerer ist oft der Verlauf. Durch konsequente Behandlung kann der Krankheitsverlauf gemildert und verkürzt werden. Gerade bei schwereren Verlaufsformen sollte auf jeden Fall der Hautarzt aufgesucht werden.
Meist klingt die Akne Anfang des dritten Lebensjahrzehnts spontan ab.
Zu Komplikationen kann es durch eine zusätzliche Infektion mit Staphylokokken, einer Bakterienart welche die Bildung von eitrigen Entzündungen hervorruft, kommen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
 - Eine "Acne cosmetica" entsteht durch zu fette oder komedogene Kosmetika (Kosmetika, die Mitesser verursachen können).
 - "Acne excorie22e des jeunes filles" : Vor allem bei Mädchen und jungen Frauen wird eine milde Akne durch zwanghaftes Manipulieren massiv verschlimmert.
 - "Acne tropica": Im sehr intensiven Krankheitsverlauf kommt es immer wieder zu einer Infektion mit bestimmten Keimen ("Staphylokokken"), die durch starkes Schwitzen gefördert wird.
 - Eine "Neugeborenenakne" tritt durch Ãœberempfindlichkeit auf mütterliche Hormone auf und heilt spontan ab.
 - Die "Medikamentenakne" wird durch bestimmte Medikamente (z.B. hochdosiertes Cortison) ausgelöst.
 - "Kontaktakne": Diese Form entsteht durch Kontakt mit bestimmten Substanzen wie z.B. Öl, Teer, Pech und ist oft berufsbedingt.
 - Die "Mallorca-Akne" entsteht durch Sonneneinstrahlung.
 - Die "Acne fulminans" tritt fast nur bei Jungen in der Pubertät auf. Es kommt zu einem sehr schweren Krankheitsbild mit Fieber und starken Entzündungen besonders am Rumpf.
 - Rosazea ist eine entzündliche Hauterkrankung mit einem akneähnlichen Erscheinungsbild, die meist in der zweiten Lebenshälfte auftritt.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Gründliche Reinigung mit seifenfreien Syndets und alkoholischen Lösungen.
 - Verwendung von speziellen, wenig fetthaltigen oder fettfreien Kosmetika.
 - Ein Kamillendampfbad öffnet die Poren, fördert die Durchblutung und wirkt entzündungshemmend. Dazu eine Handvoll Kamillenblüten mit etwa 3 Litern heißem Wasser übergießen, 10 min bedeckt ziehen lassen und dann das Gesicht etwa 10 min über den Dampf halten.
 - Eine Gesichtsmaske aus Heilerde reinigt und beruhigt. Dazu werden drei Esslöffel Heilerde mit warmem Wasser angerührt und im Gesicht aufgetragen. Nach etwa 15 min mit warmem Wasser abwaschen.
 - Das Einhalten einer speziellen Diät hat keinen Effekt auf die Akneerkrankung und belastet den Patienten nur zusätzlich. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist jedoch sicherlich günstig.
 - Durch regelmäßige Behandlung kann der Verlauf deutlich abgeschwächt und verkürzt werden. Es ist sinnvoll, den Hautarzt zu Rate zu ziehen. Wichtig ist, die Therapie (lokal und/oder Einnahme von Medikamenten) konsequent durchzuführen.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangabe:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei der Rosacea handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Gesichtshaut. Sie tritt bevorzugt in der zweiten Lebenshälfte auf und kommt häufig vor. Frauen sind etwas öfter betroffen als Männer, bei Männern ist der Verlauf jedoch meist intensiver. Zunächst erscheint eine charakteristische Rötung der Gesichtshaut, die von Gefäßerweiterungen begleitet ist; mit fortschreitender Erkrankung entstehen stärkere Entzündungen und Pusteln.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Akne rosacea
 - Kupferfinne
 - Kupferrose

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Ursachen der Rosacea sind nicht bekannt. Sie tritt jedoch häufiger auf bei Menschen mit Alkoholproblemen, Störungen des Magen-Darm-Trakts und bei Personen, die Wind und Wetter stark ausgesetzt sind. Der Verlauf ist schubartig. Verschlechterungen entstehen häufig nach exzessivem Alkoholgenuß oder unter dem Einfluß großer Kälte. Man hat festgestellt, daß die Blutgefäße übermäßig stark auf äußere Einflüsse reagieren. Auch Gewürze, Hitze oder starke Sonneneinstrahlung können einen Krankheitsschub provozieren.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Von der Rosacea ist vor allem die Gesichtsmitte betroffen, d.h. befallen werden Wangen, Nase, Stirn und Kinn, sehr selten auch Dekollete und seitliche Halspartien. Schmale Bereiche rund um Mund und Augen bleiben frei.
Auffällig ist die starke Rötung der Gesichtshaut, die anfänglich verschwindet und im weiteren Verlauf bestehen bleibt. Das Hautbild wird zunehmend ungleichmäßiger und grober, es kommt immer wieder zu Entzündungen und Pustelbildung.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf der Krankheit ist chronisch und schubartig. Die Rosacea ist harmlos, aber für den Patienten belastend. Sie heilt meist nicht spontan ab, aber oft gehen die Symptome zwischenzeitlich zurück. Behandelt wird mit Antibiotika.
Zu Beginn treten vorübergehende Hautrötungen auf, die nach und nach länger bestehen bleiben. Zusätzlich kommt es zu bleibenden Erweiterungen kleiner Hautgefäße, die dem Gesicht die typische dunkelrote Farbe geben. Über längere Zeit entwickeln sich knötchenartige Verdichtungen und entzündliche Pusteln. Die Entzündungen heilen ohne Narbenbildung ab.
Im weiteren Verlauf treten die akuten entzündlichen Phasen immer häufiger auf und die Erkrankung kann sich über das Gesicht hinaus ausbreiten. Die Haut im Wangen- und Nasenbereich wirkt höckerig und aufgetrieben. Als Maximalform entsteht ein Rhinophym. Dabei kommt es zu einem massiven Wachstum der Talgdrüsen, welches zu einer manchmal bizarren Vergrößerung der Nase führt. Hiervon sind fast ausschließlich Männer betroffen.
In seltenen Fällen kommt es zu einer Beteiligung der Augen mit Bindehaut- oder Hornhautentzündung, die unbehandelt zur Erblindung führen kann. Sie ist unabhängig von der Schwere der Rosacea.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
 - Akne vulgaris tritt bevorzugt bei jüngeren Patienten auf. Im Unterschied zur Rosacea fehlt die charakteristische Rotfärbung der Haut. Außerdem sind Komedonen, die bei der Rosacea nicht vorkommen, typische Hautveränderungen bei Akne vulgaris.
 - Eine Steroidakne kann kurze Zeit nach hochdosierten Kortisongaben entstehen.
 - Die periorale Dermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die meist Frauen jüngeren und mittleren Alters betrifft.
 - Bei der Dermodikose werden die Talgdrüsen von Milben befallen und können sich dadurch entzünden. Sie tritt meist bei Frauen auf.
 - Eine Steroidrosacea entsteht durch eine lokalen Behandlung der Rosacea mit Kortikoiden. Dabei kommt es zu einer Verstärkung der Symptome während der Behandlung und kurzfristig zu einer weiteren Verschlechterung nach Absetzen des Kortisonpräparats. Eine konsequent kortisonfreie Therapie ist daher sehr wichtig.
Eine exakte Diagnose kann nur der Hautarzt stellen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Das Gesicht sollte mit milder Seife oder seifenfreien Syndets gereinigt werden. Jede Reizung muß vermieden werden, deshalb sollte man z.B. auf alkoholisches Gesichtswasser besser verzichten.
 - Eine spezielle Diät gibt es nicht. Heiße Getränke, scharfe Gewürze und Alkohol können jedoch die Rosacea provozieren.
 - Sonnenlicht kann ebenfalls zu einem Fortschreiten der Erkrankung führen. Daher sollte die Sonne möglichst gemieden und in jedem Fall ein guter Sonnenschutz verwendet werden.

Bearbeitungsstand: 19.10.2021

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei der perioralen Dermatitis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Gesichtshaut, die vorwiegend Frauen jüngeren und mittleren Alters betrifft. Insbesondere im Gesichtszentrum treten Rötungen, Schwellungen und Pusteln auf.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Rosaceaartige Dermatitis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Ursache der Erkrankung ist weitgehend unbekannt. Da sie jedoch bevorzugt in westlichen Ländern auftritt, vermutet man, dass der übermäßige Gebrauch von Pflegeprodukten sowie mechanische Irritationen z.B. zu häufiges Peeling die Auslöser sein könnten.
Die periorale Dermatitis kann insbesondere bei Patienten mit trockenem Hauttyp auch durch viel zu häufige Anwendung von Feuchtigkeitscremes entstehen. Die Haut quillt dann auf und überfeuchtet. Dies wurde auch schon bei Kindern und Kleinkindern beobachtet.
Der unkontrollierte Gebrauch von Kortisonsalben zur Behandlung einer vorher bestehenden Hauterkrankung im Gesicht führt ebenfalls häufig zum Auftreten der Erkrankung.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bei der perioralen Dermatitis treten insbesondere im Bereich um den Mund (Nasolabialfalten, Kinn, Wangen), später auch im Bereich der Augenlider viele kleine hell- bis dunkelrote Knötchen und Pusteln auf. Die Haut ist gerötet und oft leicht schuppig. Typischerweise bleibt eine schmale Randzone der Lippen erscheinungsfrei.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Bei weiterem Fortschreiten kann das ganze Gesicht betroffen sein. Es kommt es zu Schwellungen, Brennen, Spannungsgefühl und Jucken. Der Verlauf ist chronisch und durch das Auftreten von Krankheitsschüben gekennzeichnet. Das Erscheinungsbild wechselt ständig. Bei Frauen kommt es häufig zu einer Verschlimmerung der Beschwerden jeweils vor Auftreten der Periodenblutung.
Die periorale Dermatitis ist eine harmlose, kosmetisch jedoch sehr störende Krankheit. Sie heilt narbenfrei ab, es kann jedoch immer wieder zu Rezidiven (erneutem Auftreten) kommen.
Die Einnahme von bestimmten Antibiotika ist meist sehr erfolgreich. Aber schon das konsequente Meiden aller Kosmetika kann zu einem langsamen Abheilen der perioralen Dermatitis führen. Ganz wichtig ist der Verzicht auf Kortison. Nach einer zunächst eintretenden Verbesserung treten die Beschwerden verstärkt wieder auf.
Wenn eine zusätzliche Infektion mit Hautpilzen oder -bakterien festgestellt wird, sollte diese behandelt werden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Rosacea, eine entzündliche Hauterkrankung die Männer und Frauen gleichermaßen betrifft, hat ein ganz ähnliches Erscheinungsbild. Sie erstreckt sich jedoch in erster Linie auf Nase und Wangen und breitet sich von dort aus, während die periorale Dermatitis vorwiegend im unteren Gesichtsbereich auftritt.
Auch die Akne vulgaris, von der bevorzugt Jugendliche betroffen sind, sieht ganz ähnlich aus. Nur der Hautarzt kann eine korrekte Diagnose stellen und die richtige Therapie empfehlen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Weniger ist hier mehr:
 - Verzicht auf möglichst alle Kosmetika, insbesondere auf fettende Cremes
 - Reinigung nur mit warmem Wasser, eventuell mit milder Seife oder seifenfreien Syndets
 - keine mechanische Behandlung wie Tiefenreinigung der Haut oder "Ausquetschen" der Pusteln
 - auf keinen Fall Kortison anwenden. Es kommt zwar zunächst zu einer Verbesserung, anschließend aber zu einer deutlichen Verschlechterung des Krankheitsbildes.

Bearbeitungsstand: 19.10.2021

Quellenangabe:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Gonorrhoe ist mit weltweit bis zu 60 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste sexuell übertragene Erkrankung. Die Krankheit ist in Deutschland nicht mehr meldepflichtig, obwohl die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten Jahren wieder zunimmt. In Deutschland erkrankten im Jahr 2000 fast 2.200 Menschen an Gonorrhoe, drei von vier Erkrankten waren Männer.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Tripper

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ursache für die Krankheit ist die Ansteckung mit dem Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) beim ungeschützten Geschlechtsverkehr. Während der Geburt können infizierte Mütter die Bakterien auch auf ihr Baby übertragen.
Die Gonokokken wachsen innerhalb der Zellen und sind damit gegen viele Antibiotika geschützt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Jede zehnte Infektion verläuft symptomlos, bei Frauen sogar jede zweite. So kann die Krankheit unwissentlich weitergegeben werden. Symptome treten nach einem bis zu zehn Tagen auf:
Symptome beim Mann: Zunächst kommt es zur Entzündung des vorderen Abschnitts der Harnröhre. Das führt zu:
 - Brennen beim Wasserlassen
 - gelblich-milchigem Ausfluss aus der Harnröhre
 - Rötung der Harnröhrenöffnung an der Eichel des Penis.
Symptome bei der Frau: Die Beschwerden sind in den meisten Fällen milde:
 - Tröpfeln von Urin und leichtes Ziehen (ähnlich einer Blasenentzündung)
 - übel riechender Ausfluss aus der Scheide oder
 - Brennen beim Wasserlassen.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wird Tripper schnell und erfolgreich behandelt, heilt die Entzündung meist folgenlos aus. Wichtig ist aber die Mitbehandlung der Sexualpartner, die sich sonst gegenseitig wieder anstecken können (Ping-Pong-Effekt).
Ohne Behandlung kann die Entzündung weiter aufsteigen und beim Mann zu Entzündung der Prostata, Blase oder Samenblasen und Hoden führen.
Bei Frauen ist Tripper ein häufiger Grund für Unfruchtbarkeit, weil die aufsteigende Entzündung zu Verklebungen der Eileiter führen kann.
Die Infektion kann sich auch über den ganzen Körper ausbreiten und so zu Fieber, Ausschlag, Gelenkschmerzen oder Hirnhautentzündung führen.
Bei Neugeborenen führen Gonokokken zur Infektion der Bindhäute am Auge. Dies ist die häufigste Ursache für Erblindung im Kindesalter. Durch Antibiotikaprophylaxe nach der Geburt ist diese schwere Komplikation jedoch selten geworden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Weitere Erreger können zu einer Entzündung der Harnröhre oder Blase mit ähnlichen Symptomen führen. Klarheit kann nur ein Abstrich des eitrigen Sekrets und die Untersuchung im Labor bringen.

Hausmittel und Verhaltenstipps
Die Übertragung erfolgt durch Geschlechtsverkehr. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, beim Geschlechtsverkehr Kondome zu benutzen. Das schützt vor gefährlichen sexuell übertragbaren Krankheiten und letztlich auch vor einer ungewollten Schwangerschaft.

Bearbeitungsstand: 23.11.2021

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - P.Haag et al, Gynäkologie und Urologie , MVI,, (2010)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Das Arzneimittel ist vor allem für Behandlung schwerer Infektionen geeignet. Für leichte Infektionen stehen Arzneimittel mit niedrigerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung. Folgende Dosierungsempfehlungen werden gegeben - die Dosierung für Ihre spezielle Erkrankung besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt: Allgemeine Dosierempfehlung: Bei schweren Infektionen (wie Lungenentzündung): Höchstdosis: Bei schweren Infektionen kann die Dosis für Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene unter ärztlicher Aufsicht auf 8 Kapseln pro Tag erhöht werden. Bei Mittelohrentzündung: Bei Gonorrhoe (evtl. in Kombination mit einem zusätzlichen Medikament) - einmalige Gabe:
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene1 Kapsel3 mal täglichmorgens, mittags, abends; unabhängig von der Mahlzeit
Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene2 Kapseln3 mal täglichmorgens, mittags, abends; unabhängig von der Mahlzeit
Kinder von 6-10 Jahren1 Kapsel2 mal täglichmorgens und abends; unabhängig von der Mahlzeit
Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene1 Kapsel3 mal täglichmorgens, mittags, abends; unabhängig von der Mahlzeit
Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene6 Kapseln6 Kapselnunabhängig von der Tageszeit und der Mahlzeit
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Die empfohlene Anwendungsdauer beträgt 7-10 Tage. Das Arzneimittel muss auf alle Fälle noch 2-3 Tage nach Abklingen der Beschwerden genommen werden. Behandlungsdauer bei Nebenhöhlenentzündung und Infektionen mit Streptokokken mindestens 10 Tage.

Ãœberdosierung?
Bei einer Ãœberdosierung kann es unter anderem zu Magendruck, Ãœbelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Ãœberdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Kapsel.

Wirkstoffstoff 524,49 mg Cefaclor-1-Wasser
entspricht 500 mg Cefaclor
Hilfstoff + Maisstärke, vorverkleistert
Hilfstoff + Magnesium stearat
Hilfstoff + Dimeticon 350
Hilfstoff + Gelatine
Hilfstoff + Titandioxid
Hilfstoff + Patentblau V

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.