FENCHEL TEE

FENCHEL TEE
PZN:
05466915
EAN:
04024671014384
Packungsinhalt:
125 g Tee
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Rezeptfrei
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Wirkungsweise
Wie wirken die Inhaltsstoffe des Arzneimittels?

Die Inhaltsstoffe entstammen der Pflanze Fenchel und wirken als natürliches Gemisch. Zu der Pflanze selbst:
 - Aussehen: Krautige Pflanze mit kleinen gelben Blüten, die als Dolden angeordnet sind.
 - Vorkommen: Heimisch im Mittelmeerraum, inzwischen auch unter anderem in Deutschland
 - Verwendete Pflanzenteile und Zubereitungen: Extrakte, Sirup, Honig, Öl und Tee aus den reifen Früchten, sehr selten aus den Wurzeln
Die Inhaltsstoffe wirken im Magen-Darm-Trakt krampflösend, verdauungsfördernd und blähungstreibend. Sie regen außerdem die Härchen der Atemwege zu schnelleren Bewegungen an, so dass festsitzender Schleim leichter abgehustet werden kann. Unterstützend wird der Schleim dünnflüssiger gemacht.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Vorsicht bei Allergie gegen Gewürze, wie z.B. Anis, Beifuß, Dill, Fenchel, Karotte, Koriander, Kümmel, Paprika, Petersilie, Sellerie und Tomaten!
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Nach derzeitigen Erkenntnissen hat das Arzneimittel keine schädigenden Auswirkungen auf die Entwicklung Ihres Kindes oder die Geburt.
- Stillzeit: Es gibt nach derzeitigen Erkenntnissen keine Hinweise darauf, dass das Arzneimittel während der Stillzeit nicht angewendet werden darf.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Allergische Reaktionen der Haut und der Atemwege

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Leichte krampfartige Magen-Darm-Störungen
- Völlegefühl
- Blähungen


Was ist das? - Definition
Viele Menschen klagen nach Ärger und Stress über Magen- oder Darmbeschwerden. Häufen sich solche Beschwerden, spricht der Mediziner vom Reizdarm-Syndrom. Das Reizdarm-Syndrom ist damit die häufigste Form von Magen-Darmbeschwerden. Es wird ausgelöst durch eine Störung der natürlichen Darmbewegung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Colon irritabile
 - Reizkolon
 - spastisches Kolon

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bei einem Reiz-Darmsyndrom lassen sich keine organischen Ursachen für die Beschwerden finden. Blutwerte und alle bildgebende Untersuchungen wie z.B. Ultraschall oder Röntgen ergeben keinen Befund, der das Leiden erklären könnte. Die Betroffenen können jedoch oft feststellen, dass die Symptome nach Stress oder Ärger einsetzen oder zunehmen. Man geht deshalb davon aus, dass psychische Faktoren für die Störung der Darmbeweglichkeit verantwortlich sind.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Krampfartige, brennende oder stechende Schmerzen im Bauch sind das Hauptsymptom des Reizdarm-Syndroms. Dabei kommt es bei vielen Patienten auch zu Durchfall, Verstopfung oder im Wechsel zu beidem. Die Patienten klagen über Völlegefühl, manche berichten auch über Magenschmerzen, vor allem nach dem Essen. Auch häufige Blähungen und laute Darmgeräusche weisen auf ein Reizdarm-Syndrom hin.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Durchfall und Verstopfung sowie Bauchschmerzen gehören als Symptom zu einer Reihe von Erkrankungen der inneren Bauchorgane. Der Arzt kann oft schon mit Hilfe der körperlichen Untersuchung und eines ausführlichen Gesprächs diese Krankheiten ausschließen. Oft ist eine Unverträglichkeit gegen einen Nahrungsbestandteil, meist Milch(-zucker) oder Gluten, für die Symptome verantwortlich. Seltener können sich aber auch chronische Darmentzündungen, wie der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa dahinter verbergen. Manchmal ist eine Ultraschalluntersuchung oder eine endoskopische Untersuchung des Darms (Koloskopie) notwendig, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Leider gibt es für das Reizdarm-Syndrom keine wirksame Therapie. Durch Diät, zum Beispiel dem Weglassen bestimmter unverträglicher Nahrungsbestandteile, kann es zur Besserung der Beschwerden kommen. Bei Bauchschmerzen hilft oft die lokale Anwendung von Wärme, etwa eine auf den Bauch gelegte Wärmflasche oder ein Wärmesäckchen.
Fencheltee mit Kümmelextrakt hilft bei Blähungen und Völlegefühl. Außerdem kann bei akuten Beschwerden das Abstellen der Stressfaktoren und körperliche Ruhe zur Besserung führen. Ballaststoffreiche Ernährung, reichliches Trinken und körperliche Bewegung helfen dem Darm, seine Funktionen wieder normal zu erfüllen.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Milchunverträglichkeit ist eine häufig vorkommende Stoffwechselstörung. Betroffene Menschen sind nicht in der Lage, den mit der Nahrung aufgenommenen Milchzucker zu verdauen. In Folge kommt es zu Durchfall, Blähungen und Krämpfen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Milchzuckerunverträglichkeit
 - Laktoseintoleranz
 - Laktosemalabsorption
 - Alaktasie
 - Laktasemangel

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Menschen, die an Milchunverträglichkeit leiden, fehlt das Enzym Laktase. Sie sind nicht in der Lage, den mit der Milch und Milchprodukten aufgenommenen Milchzucker im Dünndarm zu verdauen. Deshalb reichert er sich unverändert im Dickdarm an, wo er durch Bakterien in Milchsäure, Essigsäure und verschiedene Gärungsgase umgewandelt wird. Diese Abbauprodukte rufen die typischen Beschwerden der Milchunverträglichkeit hervor.
Der Mangel an dem Enzym Laktase ist in seltenen Fällen erblich bedingt; meist wird er im Laufe des Lebens erworben. So bildet der Körper im fortschreitenden Alter immer geringere Mengen des Enzyms. Je nach Ausprägung treten die ersten Mangelsymptome zwischen dem 2. und 20. Lebensjahr auf. In Europa leiden durchschnittlich 15 Prozent der Bevölkerung an der Stoffwechselstörung.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Charakteristische Beschwerden sind Völlegefühle, Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfe sowie Durchfall und Übelkeit. Die Stärke der Beschwerden hängt davon ab, ob das Enzym Laktase völlig fehlt oder noch in geringen Mengen vorhanden ist.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Chronische Erkrankungen des Darms wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa oder Magen-Darm-Operationen führen ebenfalls zu einem Mangel des Enzyms Laktase. In diesen Fällen ist die Laktasebildung aber meist nur vorübergehend eingeschränkt und erholt sich nach erfolgreicher Behandlung teilweise bis vollständig wieder. Ein anderes Krankheitsbild mit zum Teil ähnlichen Symptomen ist die Milchallergie, die auf eine allergische Reaktion gegenüber Milcheiweiß zurückzuführen ist.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Je nach Schweregrad des Enzymmangels ist der Verzehr von Milch und Milchprodukten zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Da der vollständige Verzicht auf Milchprodukte aber leicht zu einem Kalziummangel führen kann, empfiehlt es sich, auf eine ausreichende Kalziumzufuhr durch pflanzliche Lebensmittel (z.B. Brokkoli) und kalziumreiches Mineralwasser zu achten.

Bearbeitungsstand: 10.11.2021

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
In den ersten Lebensmonaten leiden Babys häufig unter Blähungen und heftigen Bauchschmerzen, die als Säuglingskoliken bezeichnet werden. Sie treten regelmäßig im Anschluss an die Mahlzeiten auf und führen dazu, dass die betroffenen Babys laut schreien, die Beinchen an den Körper ziehen und ihre Händchen verkrampfen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Dreimonatskolik

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ursache für die Bauchschmerzen ist das in den ersten Lebensmonaten noch unvollständig ausgereifte Darmsystem. Dadurch kann es nach der Nahrungsaufnahme zu Verdauungsproblemen, Blähungen und Koliken kommen. Erfahrungsgemäß leiden Jungen und nicht gestillte Säuglinge häufiger unter den Symptomen der Säuglingskolik als Mädchen und gestillte Babys. Bei gestillten Babys hängt das Ausmaß der Beschwerden aber auch von der Ernährung der Mütter ab, die möglichst auf blähende Nahrungsmittel wie Kohl oder Zwiebeln verzichten sollten.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Nach den Mahlzeiten schreien die Babys heftig und anhaltend. Meist werden sie blass, ziehen die Beinchen an den Leib und verkrampfen ihre Händchen. Der Bauchraum ist stark gebläht. Erst nach dem Abgang von Stuhl und Winden beginnen sich die Säuglinge wieder zu beruhigen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In der Regel bessern sich die Symptome bis zum dritten oder vierten Lebensmonat und verschwinden kurz darauf ganz.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ein anderer Grund für Bauchschmerzen beim Baby können Magen-Darm-Infekte sein, die allerdings meist mit Erbrechen oder übelriechenden, dünnflüssigen Stuhlgängen einhergehen. Erbricht sich das Baby regelmäßig in einem Schwall nach dem Trinken, könnte auch ein Krampf des Magenpförtners die Ursache sein. Hiervon betroffene Säuglinge verlieren deutlich an Gewicht und sind gleichzeitig ständig hungrig. Auch Milchunverträglichkeit, Milchallergie, Darmverschluss oder Leistenbruch rufen ähnliche Symptome hervor, so dass ein Arzt zur Klärung der Ursachen hinzugezogen werden sollte.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Stillende Mütter sollten möglichst auf blähende Nahrungsmittel wie Kohl oder Zwiebeln verzichten, da diese über die Muttermilch vom Baby aufgenommen werden.
 - Hilfreich sind Teemischungen aus Kümmel oder Fenchel, die dem Baby mit dem Fläschchen verabreicht werden. Auch für stillende Mütter empfiehlt es sich, diesen Tee zu trinken.
 - Ein anderes bewährtes Mittel sind Bauchmassagen: Hierfür ein paar Tropfen eines Babyöls, das ebenfalls mit Kümmel- oder Fenchelöl versetzt sein kann, zwischen den Händen verreiben und mit langsam kreisenden Bewegungen im Urzeigersinn in den Bauch des Säuglings einmassieren.
 - Beruhigend wirken regelmäßige Bewegungen wie das Herumfahren im Kinderwagen oder das Umhertragen in Fliegerstellung.
 - Auch entblähende oder entschäumende Tropfen aus der Apotheke, die den Mahlzeiten zugesetzt werden, sind hilfreich.
 - Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Babys während des Trinkens wenig Luft verschlucken und danach sorgfältig aufstoßen.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangabe:
Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Zöliakie ist eine Erkrankung des oberen Dünndarms. Sie tritt im Kindesalter auf und wird durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem in allen Getreidesorten vorkommenden Klebereiweiß Gluten ausgelöst.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Glutensensitive Enteropathie im Kindesalter
 - Sprue (bei Auftreten der Erkrankung im Erwachsenenalter)
 - Idiopathische Steatorrhö
 - Intestinaler Infantilismus

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Dünndarmschleimhaut betroffener Kinder reagiert überempfindlich auf das Klebereiweiß Gluten, das in allen Getreidesorten vorkommt. Ob diese Überempfindlichkeit auf einen angeborenen Enzymmangel oder auf eine allergische Reaktion zurückgeht, ist bislang ungeklärt. Fest steht, dass der Kontakt mit Gluten schwerwiegende Veränderungen der Dünndarmschleimhaut auslöst und ihre Funktion bei der Verdauung und Nährstoffaufnahme erheblich beeinträchtigt. Tritt die Erkrankung im Erwachsenenalter auf, wird sie als Sprue bezeichnet.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Durch die Schädigung der Dünndarmschleimhaut treten starke Blähungen, fetthaltige Stuhlgänge und massive Durchfälle auf. Die erkrankten Kinder verlieren deutlich an Gewicht und leiden unter allgemeiner Schwäche.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Bei schweren Formen kommt es zu einem ausgeprägten Mangel an Eiweißen, Fetten, Eisen und anderen Mineralien wie auch Vitaminen. Charakteristisch sind ein vorgewölbter und stark aufgetriebener Bauch sowie Wasseransammlungen in den Beinen. Bleibt die Krankheit unbehandelt, entwickeln sich immer häufiger stark wässrige und sehr heftige Durchfälle, die zu lebensbedrohlichen Wasser- und Mineralstoffverlusten führen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose), Magersucht (Anorexia nervosa) oder chronisch verlaufende Darmerkrankungen wie Morbus Crohn rufen ähnliche Symptome hervor. Dies gilt ebenso für fortschreitende Lebererkrankungen wie die Leberzirrhose.

Verhaltenstipps
Weizen, Roggen, Hafer und Gerste enthalten Klebereiweiß und sind vollständig und lebenslänglich zu meiden. Hingegen dürfen Mais, Reis, Hirse, Kartoffeln, Buchweizen und Sojamehl als Nahrungsmittel zugeführt werden.

Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Ein Drittel der Bevölkerung leidet zeitweilig am Reizmagen-Syndrom. Bei Patienten, die über Magenbeschwerden klagen, wird in der Hälfte der Fälle diese Diagnose gestellt.
Dabei handelt es sich um eine fehlerhafte Funktion des Magens ohne krankhafte Bedeutung. Trotzdem beeinträchtigt der Reizmagen die Betroffenen erheblich.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reizmagen-Syndrom
 - funktionelle Dyspepsie
 - Non-ulcer-Dyspepsie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Als Schlüsselpunkt in der Entstehung des Reizmagen-Syndroms gilt eine übersteigerte Schmerzwahrnehmung der Verdauungsorgane heute als allgemein anerkannt.
Auch die Zusammensetzung der Nahrung spielt eine Rolle. Übermäßiger Genuss mancher Nahrungsmittel, etwa Schokolade, Kaffee oder Alkohol, kann durch vermehrte Säureproduktion zu einem Reizmagensyndrom führen. Insbesondere Unverträglichkeit gegenüber manchen Nahrungsmitteln, wie Milchzucker (Lactose), Fruchtzucker (Fructose), dem Zuckeralkohol Sorbitol oder Mannitol kann ein Reizmagen-Syndrom auslösen.
Was sonst an genauen Ursachen für die Magenbeschwerden in Frage kommt, ist im Detail noch nicht bekannt. Man weiß zumindest, dass die Regulation des Verdauungstrakts an mehreren Ansatzpunkten gestört ist. Folgende Störungen werden als Ursachen diskutiert:
 - Verstärkte Säureproduktion
 - Besiedlung des Magens durch Helicobacter pylori; dieses Bakterium ist auch als Risikofaktor für die Entstehung von Magenkrebs identifiziert worden
 - In tropischen Ländern erworbene Infektionen, etwa mit dem Parasit Giardia lamblia
 - Eine verlangsamte Bewegung (Peristaltik) des Magens, der über ein eigenes Nervensystem des Verdauungstrakts gesteuert wird und so zu einem Völlegefühl führt

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Symptome eines Reizmagensyndroms sind sehr vielfältig. Eine Diagnose lässt sich auf Grund klinischer Symptome nicht stellen. Typisch sind jedoch Beschwerden im Bereich des Oberbauchs mit Druck- und Völlegefühl, Sodbrennen, Schmerzen unterhalb des Brustbeins, Übelkeit und selten Erbrechen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Reizmagen-Syndrom ist keine gefährliche Erkrankung, insbesondere keine Vorstufe von Magenkrebs. Oft hören die Beschwerden sogar nach einiger Zeit wieder von selbst auf.
Entscheidend zur Abgrenzung von anderen Krankheiten ist, dass es beim Reizmagen-Syndrom keine sichtbaren krankhaften Veränderungen gibt. Besonders bei der Infektion mit Helicobacter pylori kann es aber später zur Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kommen. Dann ist auch das Risiko erhöht, an Magenkrebs zu erkranken.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Für Schmerzen im Oberbauch gibt es vielerlei Ursachen. Sodbrennen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallenblase, Gallensteine, Tumoren von Magen, Leber oder Bauchspeicheldrüse, bis hin zum akuten Herzinfarkt können ähnliche Schmerzen verursachen. Vor allem, wenn die Schmerzen über längeren Zeitraum und regelmäßig, etwa zu bestimmten Anlässen, auftreten, spricht einiges für ein Reizmagen-Syndrom. Zur Abklärung sind jedoch in jedem Fall weitere - teilweise unangenehme - Untersuchungen notwendig. In erster Linie kann eine Spiegelung des Magens (Gastroskopie) klären, ob andere Erkrankungen vorliegen.

Hausmittel und Verhaltenstipps
Alle Faktoren, die den Magen schädigen können, sollten bei Reizmagen-Syndrom grundsätzlich gemieden werden. Dazu gehören vor allem:
 - bestimmte Schmerzmittel, die so genannten "nichtsteroidalen Antirheumatika", z.B. Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac, vor allem wenn sie zusammen mit Kortison-haltigen Arzneimitteln verabreicht werden
 - Rauchen
 - Stress
Daneben können vom Arzt Medikamente verschrieben werden, die die Säureproduktion des Magens vermindern oder die Säure binden. Außerdem gibt es Medikamente, die die Arbeit des Magens antreiben können.
Mehrere Studien konnten zeigen, dass eine Kombination aus Pfefferminz- und Kümmelöl die Beschwerden bei Verdauungsstörungen deutlich lindern können. Ihr Apotheker kann Sie dazu beraten.

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Viele Menschen klagen nach Ärger und Stress über Magen- oder Darmbeschwerden. Häufen sich solche Beschwerden, spricht der Mediziner vom Reizdarm-Syndrom. Das Reizdarm-Syndrom ist damit die häufigste Form von Magen-Darmbeschwerden. Es wird ausgelöst durch eine Störung der natürlichen Darmbewegung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Colon irritabile
 - Reizkolon
 - spastisches Kolon

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bei einem Reiz-Darmsyndrom lassen sich keine organischen Ursachen für die Beschwerden finden. Blutwerte und alle bildgebende Untersuchungen wie z.B. Ultraschall oder Röntgen ergeben keinen Befund, der das Leiden erklären könnte. Die Betroffenen können jedoch oft feststellen, dass die Symptome nach Stress oder Ärger einsetzen oder zunehmen. Man geht deshalb davon aus, dass psychische Faktoren für die Störung der Darmbeweglichkeit verantwortlich sind.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Krampfartige, brennende oder stechende Schmerzen im Bauch sind das Hauptsymptom des Reizdarm-Syndroms. Dabei kommt es bei vielen Patienten auch zu Durchfall, Verstopfung oder im Wechsel zu beidem. Die Patienten klagen über Völlegefühl, manche berichten auch über Magenschmerzen, vor allem nach dem Essen. Auch häufige Blähungen und laute Darmgeräusche weisen auf ein Reizdarm-Syndrom hin.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Durchfall und Verstopfung sowie Bauchschmerzen gehören als Symptom zu einer Reihe von Erkrankungen der inneren Bauchorgane. Der Arzt kann oft schon mit Hilfe der körperlichen Untersuchung und eines ausführlichen Gesprächs diese Krankheiten ausschließen. Oft ist eine Unverträglichkeit gegen einen Nahrungsbestandteil, meist Milch(-zucker) oder Gluten, für die Symptome verantwortlich. Seltener können sich aber auch chronische Darmentzündungen, wie der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa dahinter verbergen. Manchmal ist eine Ultraschalluntersuchung oder eine endoskopische Untersuchung des Darms (Koloskopie) notwendig, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Leider gibt es für das Reizdarm-Syndrom keine wirksame Therapie. Durch Diät, zum Beispiel dem Weglassen bestimmter unverträglicher Nahrungsbestandteile, kann es zur Besserung der Beschwerden kommen. Bei Bauchschmerzen hilft oft die lokale Anwendung von Wärme, etwa eine auf den Bauch gelegte Wärmflasche oder ein Wärmesäckchen.
Fencheltee mit Kümmelextrakt hilft bei Blähungen und Völlegefühl. Außerdem kann bei akuten Beschwerden das Abstellen der Stressfaktoren und körperliche Ruhe zur Besserung führen. Ballaststoffreiche Ernährung, reichliches Trinken und körperliche Bewegung helfen dem Darm, seine Funktionen wieder normal zu erfüllen.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Wenn sich im Magen-Darm-Bereich übermäßig Gase bilden, kommt es zu Gasansammlungen im Verdauungstrakt. Sie rufen ein Gefühl des Geblähtseins hervor und bewirken einen mehr oder weniger starken Abgang von Darmgasen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Meteorismus (Geblähtsein)
 - Flatulenz (Geblähtsein mit starkem Abgang von Darmgasen)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Nahrungsmittel wie Vollkornbrot, Müsli, Obst und Gemüse (besonders Kohl, Hülsenfrüchte und Zwiebeln) sind reich an unverdaulichen Faserstoffen. Diese werden im Darm durch das Einwirken von Bakterien zu Gasen zersetzt, welche sich ansammeln und ein Gefühl des Geblähtseins auslösen. In vielen Fällen ist aber auch ein Übermaß an verschluckter Luft die Ursache für die Gasansammlung. Das Verschlucken größerer Mengen an Luft kann psychologisch bedingt sein: Konflikte, die seelisch noch nicht verarbeitet sind, bewirken beispielsweise oft, dass unbewusst mit jedem Bissen oder Schlucken mehr Luft als gewöhnlich aufgenommen wird.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Betroffene Patienten klagen über ein Gefühl von Völle und Aufgeblähtsein. Häufig stoßen sie Luft auf oder lassen Darmgase ab. Auch rumorende Darmgeräusche und ein starkes Kollern im Leib sind charakteristische Beschwerden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Bei starker Ausprägung entwickeln sich kolikartige Schmerzen und ein starker Druck in der Bauchregion infolge "eingeklemmter Winde". In selteneren Fällen kann es zu Herz- und Atembeklemmungen (so genanntes Roemheld-Syndrom) kommen, was eventuell mit einem Angina pectoris-Anfall verwechselt werden kann oder die Angst vor einem Herzinfarkt auslösen kann.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Das Gefühl des Geblähtseins ist nicht immer auf größere Ansammlungen von Darmgasen im Verdauungstrakt zurückzuführen. Beim so genannten Reizdarmsyndrom erhöht sich die Empfindlichkeit der Patienten gegenüber Druck und Dehnung so stark, dass sie selbst auf kleinste Gasmengen äußerst empfindsam reagieren. Da ernstzunehmende Erkrankungen wie Typhus, Darmverschluss, Bauchfellentzündung, Leberzirrhose oder Herzschwäche ähnliche Symptome aufweisen, sollte bei starken und anhaltenden Beschwerden stets ein Arzt hinzugezogen werden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Stark blähende Nahrungsmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte und Zwiebeln sollten vermieden werden.
 - In vielen Fällen lindert bereits eine Änderung der Eßgewohnheiten die Beschwerden: Hilfreich ist es, Speisen langsam und gut zu kauen und in Ruhe zu essen.
 - Bei starken und akuten Beschwerden empfiehlt sich die Einnahme entschäumender Arzneimittel aus der Apotheke. Dort sind auch pflanzliche Präparate gegen Blähungen erhältlich, die meist Kümmel, Fenchel und Kamille enthalten.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Ein Drittel der Bevölkerung leidet zeitweilig am Reizmagen-Syndrom. Bei Patienten, die über Magenbeschwerden klagen, wird in der Hälfte der Fälle diese Diagnose gestellt.
Dabei handelt es sich um eine fehlerhafte Funktion des Magens ohne krankhafte Bedeutung. Trotzdem beeinträchtigt der Reizmagen die Betroffenen erheblich.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reizmagen-Syndrom
 - funktionelle Dyspepsie
 - Non-ulcer-Dyspepsie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Als Schlüsselpunkt in der Entstehung des Reizmagen-Syndroms gilt eine übersteigerte Schmerzwahrnehmung der Verdauungsorgane heute als allgemein anerkannt.
Auch die Zusammensetzung der Nahrung spielt eine Rolle. Übermäßiger Genuss mancher Nahrungsmittel, etwa Schokolade, Kaffee oder Alkohol, kann durch vermehrte Säureproduktion zu einem Reizmagensyndrom führen. Insbesondere Unverträglichkeit gegenüber manchen Nahrungsmitteln, wie Milchzucker (Lactose), Fruchtzucker (Fructose), dem Zuckeralkohol Sorbitol oder Mannitol kann ein Reizmagen-Syndrom auslösen.
Was sonst an genauen Ursachen für die Magenbeschwerden in Frage kommt, ist im Detail noch nicht bekannt. Man weiß zumindest, dass die Regulation des Verdauungstrakts an mehreren Ansatzpunkten gestört ist. Folgende Störungen werden als Ursachen diskutiert:
 - Verstärkte Säureproduktion
 - Besiedlung des Magens durch Helicobacter pylori; dieses Bakterium ist auch als Risikofaktor für die Entstehung von Magenkrebs identifiziert worden
 - In tropischen Ländern erworbene Infektionen, etwa mit dem Parasit Giardia lamblia
 - Eine verlangsamte Bewegung (Peristaltik) des Magens, der über ein eigenes Nervensystem des Verdauungstrakts gesteuert wird und so zu einem Völlegefühl führt

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Symptome eines Reizmagensyndroms sind sehr vielfältig. Eine Diagnose lässt sich auf Grund klinischer Symptome nicht stellen. Typisch sind jedoch Beschwerden im Bereich des Oberbauchs mit Druck- und Völlegefühl, Sodbrennen, Schmerzen unterhalb des Brustbeins, Übelkeit und selten Erbrechen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Reizmagen-Syndrom ist keine gefährliche Erkrankung, insbesondere keine Vorstufe von Magenkrebs. Oft hören die Beschwerden sogar nach einiger Zeit wieder von selbst auf.
Entscheidend zur Abgrenzung von anderen Krankheiten ist, dass es beim Reizmagen-Syndrom keine sichtbaren krankhaften Veränderungen gibt. Besonders bei der Infektion mit Helicobacter pylori kann es aber später zur Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kommen. Dann ist auch das Risiko erhöht, an Magenkrebs zu erkranken.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Für Schmerzen im Oberbauch gibt es vielerlei Ursachen. Sodbrennen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallenblase, Gallensteine, Tumoren von Magen, Leber oder Bauchspeicheldrüse, bis hin zum akuten Herzinfarkt können ähnliche Schmerzen verursachen. Vor allem, wenn die Schmerzen über längeren Zeitraum und regelmäßig, etwa zu bestimmten Anlässen, auftreten, spricht einiges für ein Reizmagen-Syndrom. Zur Abklärung sind jedoch in jedem Fall weitere - teilweise unangenehme - Untersuchungen notwendig. In erster Linie kann eine Spiegelung des Magens (Gastroskopie) klären, ob andere Erkrankungen vorliegen.

Hausmittel und Verhaltenstipps
Alle Faktoren, die den Magen schädigen können, sollten bei Reizmagen-Syndrom grundsätzlich gemieden werden. Dazu gehören vor allem:
 - bestimmte Schmerzmittel, die so genannten "nichtsteroidalen Antirheumatika", z.B. Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac, vor allem wenn sie zusammen mit Kortison-haltigen Arzneimitteln verabreicht werden
 - Rauchen
 - Stress
Daneben können vom Arzt Medikamente verschrieben werden, die die Säureproduktion des Magens vermindern oder die Säure binden. Außerdem gibt es Medikamente, die die Arbeit des Magens antreiben können.
Mehrere Studien konnten zeigen, dass eine Kombination aus Pfefferminz- und Kümmelöl die Beschwerden bei Verdauungsstörungen deutlich lindern können. Ihr Apotheker kann Sie dazu beraten.

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Viele Menschen klagen nach Ärger und Stress über Magen- oder Darmbeschwerden. Häufen sich solche Beschwerden, spricht der Mediziner vom Reizdarm-Syndrom. Das Reizdarm-Syndrom ist damit die häufigste Form von Magen-Darmbeschwerden. Es wird ausgelöst durch eine Störung der natürlichen Darmbewegung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Colon irritabile
 - Reizkolon
 - spastisches Kolon

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bei einem Reiz-Darmsyndrom lassen sich keine organischen Ursachen für die Beschwerden finden. Blutwerte und alle bildgebende Untersuchungen wie z.B. Ultraschall oder Röntgen ergeben keinen Befund, der das Leiden erklären könnte. Die Betroffenen können jedoch oft feststellen, dass die Symptome nach Stress oder Ärger einsetzen oder zunehmen. Man geht deshalb davon aus, dass psychische Faktoren für die Störung der Darmbeweglichkeit verantwortlich sind.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Krampfartige, brennende oder stechende Schmerzen im Bauch sind das Hauptsymptom des Reizdarm-Syndroms. Dabei kommt es bei vielen Patienten auch zu Durchfall, Verstopfung oder im Wechsel zu beidem. Die Patienten klagen über Völlegefühl, manche berichten auch über Magenschmerzen, vor allem nach dem Essen. Auch häufige Blähungen und laute Darmgeräusche weisen auf ein Reizdarm-Syndrom hin.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Durchfall und Verstopfung sowie Bauchschmerzen gehören als Symptom zu einer Reihe von Erkrankungen der inneren Bauchorgane. Der Arzt kann oft schon mit Hilfe der körperlichen Untersuchung und eines ausführlichen Gesprächs diese Krankheiten ausschließen. Oft ist eine Unverträglichkeit gegen einen Nahrungsbestandteil, meist Milch(-zucker) oder Gluten, für die Symptome verantwortlich. Seltener können sich aber auch chronische Darmentzündungen, wie der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa dahinter verbergen. Manchmal ist eine Ultraschalluntersuchung oder eine endoskopische Untersuchung des Darms (Koloskopie) notwendig, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Leider gibt es für das Reizdarm-Syndrom keine wirksame Therapie. Durch Diät, zum Beispiel dem Weglassen bestimmter unverträglicher Nahrungsbestandteile, kann es zur Besserung der Beschwerden kommen. Bei Bauchschmerzen hilft oft die lokale Anwendung von Wärme, etwa eine auf den Bauch gelegte Wärmflasche oder ein Wärmesäckchen.
Fencheltee mit Kümmelextrakt hilft bei Blähungen und Völlegefühl. Außerdem kann bei akuten Beschwerden das Abstellen der Stressfaktoren und körperliche Ruhe zur Besserung führen. Ballaststoffreiche Ernährung, reichliches Trinken und körperliche Bewegung helfen dem Darm, seine Funktionen wieder normal zu erfüllen.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Wenn sich im Magen-Darm-Bereich übermäßig Gase bilden, kommt es zu Gasansammlungen im Verdauungstrakt. Sie rufen ein Gefühl des Geblähtseins hervor und bewirken einen mehr oder weniger starken Abgang von Darmgasen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Meteorismus (Geblähtsein)
 - Flatulenz (Geblähtsein mit starkem Abgang von Darmgasen)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Nahrungsmittel wie Vollkornbrot, Müsli, Obst und Gemüse (besonders Kohl, Hülsenfrüchte und Zwiebeln) sind reich an unverdaulichen Faserstoffen. Diese werden im Darm durch das Einwirken von Bakterien zu Gasen zersetzt, welche sich ansammeln und ein Gefühl des Geblähtseins auslösen. In vielen Fällen ist aber auch ein Übermaß an verschluckter Luft die Ursache für die Gasansammlung. Das Verschlucken größerer Mengen an Luft kann psychologisch bedingt sein: Konflikte, die seelisch noch nicht verarbeitet sind, bewirken beispielsweise oft, dass unbewusst mit jedem Bissen oder Schlucken mehr Luft als gewöhnlich aufgenommen wird.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Betroffene Patienten klagen über ein Gefühl von Völle und Aufgeblähtsein. Häufig stoßen sie Luft auf oder lassen Darmgase ab. Auch rumorende Darmgeräusche und ein starkes Kollern im Leib sind charakteristische Beschwerden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Bei starker Ausprägung entwickeln sich kolikartige Schmerzen und ein starker Druck in der Bauchregion infolge "eingeklemmter Winde". In selteneren Fällen kann es zu Herz- und Atembeklemmungen (so genanntes Roemheld-Syndrom) kommen, was eventuell mit einem Angina pectoris-Anfall verwechselt werden kann oder die Angst vor einem Herzinfarkt auslösen kann.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Das Gefühl des Geblähtseins ist nicht immer auf größere Ansammlungen von Darmgasen im Verdauungstrakt zurückzuführen. Beim so genannten Reizdarmsyndrom erhöht sich die Empfindlichkeit der Patienten gegenüber Druck und Dehnung so stark, dass sie selbst auf kleinste Gasmengen äußerst empfindsam reagieren. Da ernstzunehmende Erkrankungen wie Typhus, Darmverschluss, Bauchfellentzündung, Leberzirrhose oder Herzschwäche ähnliche Symptome aufweisen, sollte bei starken und anhaltenden Beschwerden stets ein Arzt hinzugezogen werden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Stark blähende Nahrungsmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte und Zwiebeln sollten vermieden werden.
 - In vielen Fällen lindert bereits eine Änderung der Eßgewohnheiten die Beschwerden: Hilfreich ist es, Speisen langsam und gut zu kauen und in Ruhe zu essen.
 - Bei starken und akuten Beschwerden empfiehlt sich die Einnahme entschäumender Arzneimittel aus der Apotheke. Dort sind auch pflanzliche Präparate gegen Blähungen erhältlich, die meist Kümmel, Fenchel und Kamille enthalten.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Ein Drittel der Bevölkerung leidet zeitweilig am Reizmagen-Syndrom. Bei Patienten, die über Magenbeschwerden klagen, wird in der Hälfte der Fälle diese Diagnose gestellt.
Dabei handelt es sich um eine fehlerhafte Funktion des Magens ohne krankhafte Bedeutung. Trotzdem beeinträchtigt der Reizmagen die Betroffenen erheblich.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reizmagen-Syndrom
 - funktionelle Dyspepsie
 - Non-ulcer-Dyspepsie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Als Schlüsselpunkt in der Entstehung des Reizmagen-Syndroms gilt eine übersteigerte Schmerzwahrnehmung der Verdauungsorgane heute als allgemein anerkannt.
Auch die Zusammensetzung der Nahrung spielt eine Rolle. Übermäßiger Genuss mancher Nahrungsmittel, etwa Schokolade, Kaffee oder Alkohol, kann durch vermehrte Säureproduktion zu einem Reizmagensyndrom führen. Insbesondere Unverträglichkeit gegenüber manchen Nahrungsmitteln, wie Milchzucker (Lactose), Fruchtzucker (Fructose), dem Zuckeralkohol Sorbitol oder Mannitol kann ein Reizmagen-Syndrom auslösen.
Was sonst an genauen Ursachen für die Magenbeschwerden in Frage kommt, ist im Detail noch nicht bekannt. Man weiß zumindest, dass die Regulation des Verdauungstrakts an mehreren Ansatzpunkten gestört ist. Folgende Störungen werden als Ursachen diskutiert:
 - Verstärkte Säureproduktion
 - Besiedlung des Magens durch Helicobacter pylori; dieses Bakterium ist auch als Risikofaktor für die Entstehung von Magenkrebs identifiziert worden
 - In tropischen Ländern erworbene Infektionen, etwa mit dem Parasit Giardia lamblia
 - Eine verlangsamte Bewegung (Peristaltik) des Magens, der über ein eigenes Nervensystem des Verdauungstrakts gesteuert wird und so zu einem Völlegefühl führt

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Symptome eines Reizmagensyndroms sind sehr vielfältig. Eine Diagnose lässt sich auf Grund klinischer Symptome nicht stellen. Typisch sind jedoch Beschwerden im Bereich des Oberbauchs mit Druck- und Völlegefühl, Sodbrennen, Schmerzen unterhalb des Brustbeins, Übelkeit und selten Erbrechen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Reizmagen-Syndrom ist keine gefährliche Erkrankung, insbesondere keine Vorstufe von Magenkrebs. Oft hören die Beschwerden sogar nach einiger Zeit wieder von selbst auf.
Entscheidend zur Abgrenzung von anderen Krankheiten ist, dass es beim Reizmagen-Syndrom keine sichtbaren krankhaften Veränderungen gibt. Besonders bei der Infektion mit Helicobacter pylori kann es aber später zur Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kommen. Dann ist auch das Risiko erhöht, an Magenkrebs zu erkranken.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Für Schmerzen im Oberbauch gibt es vielerlei Ursachen. Sodbrennen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallenblase, Gallensteine, Tumoren von Magen, Leber oder Bauchspeicheldrüse, bis hin zum akuten Herzinfarkt können ähnliche Schmerzen verursachen. Vor allem, wenn die Schmerzen über längeren Zeitraum und regelmäßig, etwa zu bestimmten Anlässen, auftreten, spricht einiges für ein Reizmagen-Syndrom. Zur Abklärung sind jedoch in jedem Fall weitere - teilweise unangenehme - Untersuchungen notwendig. In erster Linie kann eine Spiegelung des Magens (Gastroskopie) klären, ob andere Erkrankungen vorliegen.

Hausmittel und Verhaltenstipps
Alle Faktoren, die den Magen schädigen können, sollten bei Reizmagen-Syndrom grundsätzlich gemieden werden. Dazu gehören vor allem:
 - bestimmte Schmerzmittel, die so genannten "nichtsteroidalen Antirheumatika", z.B. Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac, vor allem wenn sie zusammen mit Kortison-haltigen Arzneimitteln verabreicht werden
 - Rauchen
 - Stress
Daneben können vom Arzt Medikamente verschrieben werden, die die Säureproduktion des Magens vermindern oder die Säure binden. Außerdem gibt es Medikamente, die die Arbeit des Magens antreiben können.
Mehrere Studien konnten zeigen, dass eine Kombination aus Pfefferminz- und Kümmelöl die Beschwerden bei Verdauungsstörungen deutlich lindern können. Ihr Apotheker kann Sie dazu beraten.

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Zur Zubereitung eines Teeaufgusses zum Trinken:
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Alle Altersgruppen2,5 g (1 Teelöffel)2-3 mal täglichunabhängig von der Mahlzeit
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Bereiten Sie den Tee zu und trinken Sie ihn gleich. Ãœbergießen Sie dafür den Tee mit siedendem Wasser (ca. 150 ml) und geben Sie ihn nach etwa 10 Minuten durch ein Teesieb. Bei Säuglingen können Sie den Teeaufguss auch zum Verdünnen von Milch oder Brei verwenden.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer ist nicht begrenzt. Ohne ärztlichen Rat sollten Sie das Arzneimittel nicht länger als 1 Woche anwenden, wenn keine Besserung der Beschwerden nach dieser Zeit eingetreten ist oder die Beschwerden regelmäßig wiederkehren.

Ãœberdosierung?
Es sind keine Ãœberdosierungserscheinungen bekannt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 g Tee.

Wirkstoffstoff 1 g Fenchel

Kundenrezensionen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.
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