ASS Dexcel Protect 100 mg magensaftresistentTabletten

ASS Dexcel Protect 100 mg magensaftresistentTabletten
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100 St Tabletten magensaftresistent
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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff wirkt schmerzstillend, fiebersenkend und entzündungshemmend zugleich. Er blockiert die Bildung bestimmter Botenstoffe im Körper, so genannte Prostaglandine. Diese sind an der Entstehung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen wesentlich beteiligt.
Auch die Blutgerinnung wird durch Acetylsalicylsäure beeinflusst. Die Substanz verhindert, dass die Blutplättchen (Thrombozyten) zusammenklumpen und verbessert so die Fließfähigkeit des Blutes.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen darf das Arzneimittel nur auf ärztliche Anweisung gegeben werden. Es kann zu einem so genannten Reye-Syndrom kommen, eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung, bei der es zu lang anhaltendem Erbrechen kommt.
- Vorsicht: Patienten mit Nasenpolypen, chronischen Atemwegsinfektionen, Asthma oder mit Neigung zu allergischen Reaktionen wie z.B. Heuschnupfen: Bei Ihnen kann das Arzneimittel einen Asthmaanfall oder eine starke allergische Hautreaktion auslösen. Fragen Sie daher vor der Anwendung Ihren Arzt.
- Geben Sie vor einer Operation - dazu zählen auch kleinere Eingriffe wie z.B. das Ziehen eines Zahnes - die Einnahme/Anwendung des Arzneimittels an, da die Blutungszeit verlängert sein kann.
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
- Alkoholgenuss soll während einer Dauerbehandlung möglichst vermieden werden. Gelegentlicher Alkoholkonsum in kleinen Mengen ist erlaubt, aber nicht zusammen mit dem Medikament.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Asthma bronchiale
- Geschwüre im Verdauungstrakt, wie
- Erhöhte Blutungsneigung
- Nierenversagen
- Leberversagen
- Herzschwäche

Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Neigung zu Gichtanfällen

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Für diese Altersgruppe liegen keine Dosierungsangaben vor.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
 - Sodbrennen
 - Ãœbelkeit
 - Erbrechen
 - Durchfälle
 - Bauchschmerzen
 - Mikroblutungen (kaum sichtbare oder bemerkbare Blutungen aus kleinsten Gefäßen), vor allem im Magen-Darm-Bereich
 - Geschwüre im Verdauungstrakt, die sehr selten auch durchbrechen können
 - Magenblutungen, meist erkennbar am schwarzen Stuhl, bei Auftreten bitte sofort einen Arzt aufsuchen; in seltenen Fällen können die Blutungen zu einer Blutarmut führen.
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Blutverdünnung (Hemmung der Thrombozytenaggregation, d.h. der Verklebung der Blutplättchen), wenn Folgendes vorliegt:
    - Vorbeugung und Langzeitbehandlung einer Angina pectoris (Hauptbeschwerde bei einer koronaren Herzkrankheit)
    - Akuter Herzinfarkt
    - Vorbeugung gegen einen Herzinfarkt
    - Zustand nach arteriellen gefäßchirurgischen Eingriffen
    - Durchblutungsstörungen im Gehirn (Vorbeugung gegen Hirninfarkte)
Das Arzneimittel eignet sich nicht zur Behandlung von Schmerzzuständen.


Was ist das? - Definition
Bei einem Herzinfarkt stirbt ein Teil des Muskelgewebes des Herzens ab, weil der Muskel nicht mehr ausreichend mit Blut und somit auch mit Sauerstoff versorgt wird. Der Grund ist meistens eine Verstopfung der Herzkranzgefäße. Am häufigsten ist die linke Kammer betroffen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Myokardinfarkt

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ein Herzinfarkt entwickelt sich in den meisten Fällen, wenn die Herzkranzgefäße, die das Organ ständig mit frischem Blut versorgen, in Folge einer Arterienverkalkung plötzlich verstopfen. Oft lösen eine plötzliche Kraftanstrengung oder Stresssituationen, die mit stärkeren Blutdruckschwankungen einhergehen, das Geschehen aus. Menschen, die an Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder erhöhtem Blutzucker leiden, sind dabei besonders gefährdet. Zudem begünstigen entsprechende Erbanlagen, ein höheres Lebensalter und männliches Geschlecht einen Herzinfarkt. Vorsehen muss sich, wer raucht, sich zu wenig bewegt oder übergewichtig ist. 40 Prozent aller Infarkte ereignen sich während der frühen Morgenstunden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Herzinfarkt geht mit bohrenden, dumpfen oder ziehenden, manchmal stechenden Brustschmerzen einher, die meist direkt hinter dem Brustbein oder dem linken Brustkorb sitzen. Die Symptome sind somit ähnlich einer Angina pectoris-Attacke. Jedoch sind sie in der Regel intensiver und verschwinden im Gegensatz zur Angina pectoris-Attacke nicht nach einer gewissen Zeit der Ruhe wieder. Angstgefühle bis hin zur Todesangst begleiten die Schmerzen. Die Patienten fühlen sich beengt und schwach. Puls und Blutdruck können bei einem Herzinfarkt völlig unterschiedlich reagieren. Der Blutdruck kann also sowohl ansteigen als auch abfallen, das Herz kann anfangen zu rasen oder den Schlag stark verlangsamen. Mitunter beginnen die Betroffenen zu schwitzen und leicht zu fiebern. Manche leiden unter Übelkeit und Erbrechen. Ältere Patienten reagieren häufig verwirrt.
Tückischerweise verläuft mancher Herzinfarkt stumm, häufig bei Diabetikern. Hier verspüren die Patienten keinen Schmerz oder die anderen typischen Symptome.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die meisten schweren Komplikationen passieren während der ersten 48 Stunden nach einem Herzinfarkt:
 - Einerseits kann durch das abgestorbene Gewebe die reibungslose Weiterleitung der elektrischen Impulse, die das Herz beständig schlagen lassen, gestört sein. Eine der gefürchtetsten Komplikationen dabei ist das Kammerflimmern, bei dem die einzelnen Herzmuskelzellen so unkoordiniert stimuliert werden, dass keinerlei Pumpleistung mehr zustande kommt.
 - Andererseits kann durch das abgestorbene Muskelgewebe die Pumpleistung so behindert sein, dass die linke Herzkammer nicht mehr in der Lage ist ausreichend Blut auszuwerfen. Am Ende dieser so genannten Linksherzinsuffizienz stehen eine Lungenstauung, ein Lungenödem, also eine Ãœberwässerung der Lunge, oder ein schwerer Schock.
 - Stirbt viel Muskelgewebe ab, können auch Teile einer Herzkammer einreißen, wie zum Beispiel die Wände sowohl zwischen den Kammern als auch nach außen oder die Verankerung der Herzklappen.
Längerfristig kann es zu folgenden Schäden kommen:
 - An der Stelle des abgestorbenen Gewebes kann sich das Herz ausbeulen. Diese Ausbeulung (Aneurysma) kann zum einen die Herzaktion stören, zum anderen können sich darin aber auch gefährliche Blutgerinnsel bilden.
 - Das geschädigte Gewebe und seine Umgebung kann entzünden.
 - Ein Infarkt kann auch steife, manchmal dehnbare Narben am Herzen hinterlassen. Diese Narben behindern einen reibungslosen Pumpvorgang.
 - Beim Dressler Syndrom, das zwei oder mehrere Wochen nach einem Herzinfarkt auftreten kann, bildet der Körper Abwehrstoffe, so genannte Antikörper, gegen das abgestorbene Herzmuskelgewebe. Diese Antikörper lösen jedoch auch am gesunden Herzmuskelgewebe und dessen Umgebung eine Entzündungsreaktion aus.
Die meisten Betroffenen müssen damit rechnen, dass sie ein Infarkt ein zweites Mal ereilt.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Da der Herzinfarkt eine akut lebensbedrohliche Erkrankung ist, die ein schnelles Handeln erfordert, sollte bei jedem geringsten Verdacht sofort ein Notarzt geholt werden. Im Nachhinein kann sich dann herausstellen, dass ein anderes Krankheitsbild hinter den Beschwerden steckt. Die häufigsten davon sind:
 - Eine Angina pectoris-Attacke, die jedoch meist nach wenigen Minuten oder besonders nach Gabe eines Nitropräparates wieder abklingt.
 - Eine Lungenembolie, das heißt ein plötzlicher Gefäßverschluss in der Lunge durch ein Blutgerinnsel. Dieses Krankheitsbild ist nur sehr schwer und meist erst in der Klinik von einem Herzinfarkt zu unterscheiden.
 - Ein Einriss der Aorta (Hauptschlagader, die vom Herzen wegführt) meist an einer vorgeschädigten ausgebeulten Gefäßwand (Aortenaneurysma).
Es gibt Patienten, bei denen sich der Infarkt-Schmerz in den Oberbauch verlagert, insbesondere, wenn das Gewebe an der Herzhinterwand abstirbt. Bei ihnen wird allerdings oft sowieso als erstes an ein Magengeschwür, Gallensteine oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse gedacht, was auch dahinter stecken kann.

Verhaltenstipps
Jeder Patient, der die geringsten Anzeichen eines Infarktes verspürt, muss sich sofort von einem Krankenwagen in die Klinik fahren lassen. Dabei sollte ein Notarzt anwesend sein.

Bearbeitungsstand: 27.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Mit Angina wird in der Medizin etwas ausgedrückt, was mit einem Gefühl der Enge einhergeht. Bei einer Angina pectoris handelt es sich um ein Engegefühl in der Brust (pectoralis = zur Brust gehörend). Das Gefühl entsteht, wenn der Herzmuskel nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Bei einer Angina pectoris-Attacke läßt das Engegefühl nach einer gewissen Zeit wieder nach.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Stenokardie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Hauptursache für das Auftreten einer Angina pectoris-Attacke ist eine koronare Herzkrankheit. Bei diesem Krankheitsbild werden die Arterien, die den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen, im Rahmen einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) eingeengt. In Ruhe reicht die Durchblutung des Muskels meist aus. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, zum Beispiel bei körperlicher Anstrengung, Aufregung und Stress, bei schweren Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, kann der benötigte Sauerstoff nicht mehr ausreichend angeliefert werden.
Gefährdet sind vor allem Menschen, die an Bluthochdruck, zu hohen Blutfettwerten oder der Zuckerkrankheit leiden, aber auch Raucher und Übergewichtige. Gesellen sich noch Kreislaufbelastungen hinzu, beispielsweise im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer schweren Blutarmut (Anämie), oder schlägt das Herz zu rasch, reichen schon minimale Verkalkungen der Herzkranzgefäße, damit sich ein anginöser Schmerz einstellt.
Eine Sonderform der Angina pectoris ist die so genannte Prinzmetal-Angina. Bei ihr wird die Durchblutung des Herzmuskels zusätzlich zur Gefäßverkalkung durch ein krampfartiges Zusammenziehen des betroffenen Gefäßes behindert. In ganz wenigen Fällen liegt nicht einmal eine Gefäßverkalkung vor.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Patienten verspüren ein Bohren oder Stechen direkt hinter dem Brustbein. Häufig strahlt der Schmerz in die linke Achsel aus, manchmal sogar bis unter die Elle des linken Arms, seltener in den Hals oder in den rechten Arm. Die Symptome sind meist begleitet von einem Angstgefühl oder Atemnot. Manchmal klagen die Betroffenen auch über ein Druckgefühl im Oberbauch.
Wenn die Betroffenen zur Ruhe kommen, verschwinden die Schmerzen in der Regel von allein. Eine Attacke dauert meist weniger als fünf Minuten an.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unterschieden wird im Verlauf vor allem zwischen der so genannten stabilen und der instabilen Angina pectoris.
Bei der stabilen Angina pectoris ereignen sich die Attacken, wenn der Herzmuskel stark beansprucht wird, wie bei körperlicher Belastung, Aufregung, Kälte oder beim Verdauen einer schweren Mahlzeit. Das Auftreten eines Anfalls ist kalkulierbar, der Betroffen kann nach einer gewissen Zeit herausfinden, bei welcher Art und welcher Stärke der Belastung er mit einer Attacke zu rechnen hat. Und er kann in der Regel damit auch gut umgehen, weil der Anfall auf so genannte Nitropräparate anspricht.
Die instabile Angina pectoris ist unberechenbar. Entweder weil sie zum erstenmal bei jemand aufgetreten ist und man noch keine Erfahrung hat, ob sie regelmäßig und bei gleichen Belastungen zu erwarten ist. Oder weil der Anfall durch immer geringere Belastungen ausgelöst wird, die Attacken immer häufiger vorkommen, die Dauer und/oder die Heftigkeit der Anfälle zunehmen oder die Medikamente immer schlechter wirken. Im Extremfall treten die Anfälle schon bei Ruhe auf.
Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei einer instabilen Angina pectoris sehr hoch einzuschätzen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Ein Angina pectoris-Anfall ist das Symptom für eine Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff, also einer koronaren Herzkrankheit. Lassen die Beschwerden jedoch nicht innerhalb kürzester Zeit nach, kann es sich auch um einen Herzinfarkt handeln. Dasselbe gilt, wenn Nitropräparate, die ein bereits erfahrener Angina pectoris-Patient in der Regel immer bei sich hat, nicht mehr ansprechen. Im Zweifelsfalle sollte immer sofort ein Notarzt geholt werden.
Brustschmerzen können auch bei anderen Krankheiten auftreten, doch haben sie in der Regel nicht den anfallsartigen Charakter einer Angina-Attacke und haben andere Auslöser. So treten beispielsweise Schmerzen hinter dem Brustbein auch bei einer Refluxkrankheit auf, doch meist zusammen mit Sodbrennen und nach dem Essen. Bestimmte Bewegungen können Burstschmerzen auslösen, wenn knöcherne Veränderungen oder Entzündungen im Rahmen einer Arthrose oder rheumatischen Erkrankung zu Grunde liegen.

Verhaltenstipps
 - Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Bluttfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Ãœbergewicht ist abzubauen.
 - Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
 - Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzgefäße ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von einer koronaren Herzkrankheit spricht man bei einer Verengung der Herzkranzgefäße.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Koronarsklerose
 - KHK (Abkürzung für Koronare Herzkrankheit)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Wie jedes andere Organ muss auch der Herzmuskel mit Blut versorgt werden. Die dafür nötigen zwei Arterien ziehen auf der Außenseite des Herzens kranzförmig um den Herzmuskel herum, daher der Name "Herzkranzgefäße".
Wird einer dieser Äste durch Ablagerungen in der Gefäßwand im Rahmen einer Gefäßverkalkung, der Arteriosklerose, eingeengt, so gelangt nicht mehr genug Sauerstoff in das von diesem Gefäß versorgte Herzmuskelgewebe.
Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Gefäßverkalkung und damit die der koronaren Herzerkrankung:
 - Ein lange Jahre erhöhter Blutdruck ist eine der häufigsten Ursachen einer Arteriosklerose, denn es kann zu Verletzungen der Arterienwand kommen.
 - Beim Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, kommt es nicht selten schon in recht jungen Jahren zu Gefäßeinengungen.
 - Das Alter spielt eine große Rolle. Denn mit dem Alter kommt es zum Elastizitätsverlust der Gefäße, da die elastischen Fasern verschwinden und durch "starres" Bindegewebe ersetzt werden.
 - Erhöhte Blutfette stellen ein Risiko für eine Arterienverkalkung dar, weil sich das Fett in den Gefäßen ablagert.
 - Auch Rauchen schädigt auf lange Sicht die Gefäße.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die meisten Betroffenen haben in Ruhe keinerlei Beschwerden, da die Durchblutung des Herzmuskels ausreicht. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, beispielsweise körperliche Anstrengung, Aufregung, psychischer Stress, schwere Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, benötigt der Herzmuskel mehr Sauerstoff, der durch die verengten Gefäße nicht ausreichend angeliefert werden kann. Die Patienten bemerken plötzliche einsetzende Beschwerden im Brustkorb, die so genannte Angina pectoris. Übersetzt heißt dies "Enge in der Brust". Sie klagen dabei über krampfartige, starke Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm, Rücken oder Hals ausstrahlen können, begleitet von einem Enge- oder Beklemmungsgefühl in der Brust. Oft empfinden die Betroffenen Angst oder Atemnot. Wenn sie zur Ruhe kommen verschwinden die Schmerzen in der Regel von selbst wieder.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine sehr häufige Folge der Arteriosklerose der Herzgefäße ist die Herzschwäche. Denn wenn das Herz lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, nimmt die Herzleistung ab. Es kommt zur Rechts- oder Linksherzschwäche. Sind beide Herzhälften schwach, so spricht man von einer globalen Herzschwäche.
Die Verengung der Herzkranzgefäße kann Herzrhythmusstörungen verursachen.
Wenn eines der Herzkranzgefäße plötzlich vollständig verschlossen ist, kommt es zu einem Herzinfarkt.
In 25% der Fälle führt die Koronarsklerose zum "plötzlichen Herztod", ohne dass zuvor Beschwerden aufgetreten sind.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Brustschmerzen bei Belastung sprechen in der Regel für eine koronare Herzerkrankung. Doch auch eine ausgeprägte Refluxkrankheit mit Sodbrennen verursacht Schmerzen hinter dem Brustbein. Diese treten allerdings meist nach dem Essen auf. Brustschmerzen, die durch knöcherne Veränderungen, eine Entzündung im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung oder einer Arthrose bedingt sind, werden meist durch Bewegungen des Brustkorbs ausgelöst.

Verhaltenstipps
 - Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Ãœbergewicht muss reduziert werden.
 - Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
 - Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzarterien ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 16.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei einem Herzinfarkt stirbt ein Teil des Muskelgewebes des Herzens ab, weil der Muskel nicht mehr ausreichend mit Blut und somit auch mit Sauerstoff versorgt wird. Der Grund ist meistens eine Verstopfung der Herzkranzgefäße. Am häufigsten ist die linke Kammer betroffen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Myokardinfarkt

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ein Herzinfarkt entwickelt sich in den meisten Fällen, wenn die Herzkranzgefäße, die das Organ ständig mit frischem Blut versorgen, in Folge einer Arterienverkalkung plötzlich verstopfen. Oft lösen eine plötzliche Kraftanstrengung oder Stresssituationen, die mit stärkeren Blutdruckschwankungen einhergehen, das Geschehen aus. Menschen, die an Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder erhöhtem Blutzucker leiden, sind dabei besonders gefährdet. Zudem begünstigen entsprechende Erbanlagen, ein höheres Lebensalter und männliches Geschlecht einen Herzinfarkt. Vorsehen muss sich, wer raucht, sich zu wenig bewegt oder übergewichtig ist. 40 Prozent aller Infarkte ereignen sich während der frühen Morgenstunden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Herzinfarkt geht mit bohrenden, dumpfen oder ziehenden, manchmal stechenden Brustschmerzen einher, die meist direkt hinter dem Brustbein oder dem linken Brustkorb sitzen. Die Symptome sind somit ähnlich einer Angina pectoris-Attacke. Jedoch sind sie in der Regel intensiver und verschwinden im Gegensatz zur Angina pectoris-Attacke nicht nach einer gewissen Zeit der Ruhe wieder. Angstgefühle bis hin zur Todesangst begleiten die Schmerzen. Die Patienten fühlen sich beengt und schwach. Puls und Blutdruck können bei einem Herzinfarkt völlig unterschiedlich reagieren. Der Blutdruck kann also sowohl ansteigen als auch abfallen, das Herz kann anfangen zu rasen oder den Schlag stark verlangsamen. Mitunter beginnen die Betroffenen zu schwitzen und leicht zu fiebern. Manche leiden unter Übelkeit und Erbrechen. Ältere Patienten reagieren häufig verwirrt.
Tückischerweise verläuft mancher Herzinfarkt stumm, häufig bei Diabetikern. Hier verspüren die Patienten keinen Schmerz oder die anderen typischen Symptome.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die meisten schweren Komplikationen passieren während der ersten 48 Stunden nach einem Herzinfarkt:
 - Einerseits kann durch das abgestorbene Gewebe die reibungslose Weiterleitung der elektrischen Impulse, die das Herz beständig schlagen lassen, gestört sein. Eine der gefürchtetsten Komplikationen dabei ist das Kammerflimmern, bei dem die einzelnen Herzmuskelzellen so unkoordiniert stimuliert werden, dass keinerlei Pumpleistung mehr zustande kommt.
 - Andererseits kann durch das abgestorbene Muskelgewebe die Pumpleistung so behindert sein, dass die linke Herzkammer nicht mehr in der Lage ist ausreichend Blut auszuwerfen. Am Ende dieser so genannten Linksherzinsuffizienz stehen eine Lungenstauung, ein Lungenödem, also eine Ãœberwässerung der Lunge, oder ein schwerer Schock.
 - Stirbt viel Muskelgewebe ab, können auch Teile einer Herzkammer einreißen, wie zum Beispiel die Wände sowohl zwischen den Kammern als auch nach außen oder die Verankerung der Herzklappen.
Längerfristig kann es zu folgenden Schäden kommen:
 - An der Stelle des abgestorbenen Gewebes kann sich das Herz ausbeulen. Diese Ausbeulung (Aneurysma) kann zum einen die Herzaktion stören, zum anderen können sich darin aber auch gefährliche Blutgerinnsel bilden.
 - Das geschädigte Gewebe und seine Umgebung kann entzünden.
 - Ein Infarkt kann auch steife, manchmal dehnbare Narben am Herzen hinterlassen. Diese Narben behindern einen reibungslosen Pumpvorgang.
 - Beim Dressler Syndrom, das zwei oder mehrere Wochen nach einem Herzinfarkt auftreten kann, bildet der Körper Abwehrstoffe, so genannte Antikörper, gegen das abgestorbene Herzmuskelgewebe. Diese Antikörper lösen jedoch auch am gesunden Herzmuskelgewebe und dessen Umgebung eine Entzündungsreaktion aus.
Die meisten Betroffenen müssen damit rechnen, dass sie ein Infarkt ein zweites Mal ereilt.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Da der Herzinfarkt eine akut lebensbedrohliche Erkrankung ist, die ein schnelles Handeln erfordert, sollte bei jedem geringsten Verdacht sofort ein Notarzt geholt werden. Im Nachhinein kann sich dann herausstellen, dass ein anderes Krankheitsbild hinter den Beschwerden steckt. Die häufigsten davon sind:
 - Eine Angina pectoris-Attacke, die jedoch meist nach wenigen Minuten oder besonders nach Gabe eines Nitropräparates wieder abklingt.
 - Eine Lungenembolie, das heißt ein plötzlicher Gefäßverschluss in der Lunge durch ein Blutgerinnsel. Dieses Krankheitsbild ist nur sehr schwer und meist erst in der Klinik von einem Herzinfarkt zu unterscheiden.
 - Ein Einriss der Aorta (Hauptschlagader, die vom Herzen wegführt) meist an einer vorgeschädigten ausgebeulten Gefäßwand (Aortenaneurysma).
Es gibt Patienten, bei denen sich der Infarkt-Schmerz in den Oberbauch verlagert, insbesondere, wenn das Gewebe an der Herzhinterwand abstirbt. Bei ihnen wird allerdings oft sowieso als erstes an ein Magengeschwür, Gallensteine oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse gedacht, was auch dahinter stecken kann.

Verhaltenstipps
Jeder Patient, der die geringsten Anzeichen eines Infarktes verspürt, muss sich sofort von einem Krankenwagen in die Klinik fahren lassen. Dabei sollte ein Notarzt anwesend sein.

Bearbeitungsstand: 27.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Mit Angina wird in der Medizin etwas ausgedrückt, was mit einem Gefühl der Enge einhergeht. Bei einer Angina pectoris handelt es sich um ein Engegefühl in der Brust (pectoralis = zur Brust gehörend). Das Gefühl entsteht, wenn der Herzmuskel nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Bei einer Angina pectoris-Attacke läßt das Engegefühl nach einer gewissen Zeit wieder nach.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Stenokardie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Hauptursache für das Auftreten einer Angina pectoris-Attacke ist eine koronare Herzkrankheit. Bei diesem Krankheitsbild werden die Arterien, die den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen, im Rahmen einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) eingeengt. In Ruhe reicht die Durchblutung des Muskels meist aus. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, zum Beispiel bei körperlicher Anstrengung, Aufregung und Stress, bei schweren Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, kann der benötigte Sauerstoff nicht mehr ausreichend angeliefert werden.
Gefährdet sind vor allem Menschen, die an Bluthochdruck, zu hohen Blutfettwerten oder der Zuckerkrankheit leiden, aber auch Raucher und Übergewichtige. Gesellen sich noch Kreislaufbelastungen hinzu, beispielsweise im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer schweren Blutarmut (Anämie), oder schlägt das Herz zu rasch, reichen schon minimale Verkalkungen der Herzkranzgefäße, damit sich ein anginöser Schmerz einstellt.
Eine Sonderform der Angina pectoris ist die so genannte Prinzmetal-Angina. Bei ihr wird die Durchblutung des Herzmuskels zusätzlich zur Gefäßverkalkung durch ein krampfartiges Zusammenziehen des betroffenen Gefäßes behindert. In ganz wenigen Fällen liegt nicht einmal eine Gefäßverkalkung vor.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Patienten verspüren ein Bohren oder Stechen direkt hinter dem Brustbein. Häufig strahlt der Schmerz in die linke Achsel aus, manchmal sogar bis unter die Elle des linken Arms, seltener in den Hals oder in den rechten Arm. Die Symptome sind meist begleitet von einem Angstgefühl oder Atemnot. Manchmal klagen die Betroffenen auch über ein Druckgefühl im Oberbauch.
Wenn die Betroffenen zur Ruhe kommen, verschwinden die Schmerzen in der Regel von allein. Eine Attacke dauert meist weniger als fünf Minuten an.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unterschieden wird im Verlauf vor allem zwischen der so genannten stabilen und der instabilen Angina pectoris.
Bei der stabilen Angina pectoris ereignen sich die Attacken, wenn der Herzmuskel stark beansprucht wird, wie bei körperlicher Belastung, Aufregung, Kälte oder beim Verdauen einer schweren Mahlzeit. Das Auftreten eines Anfalls ist kalkulierbar, der Betroffen kann nach einer gewissen Zeit herausfinden, bei welcher Art und welcher Stärke der Belastung er mit einer Attacke zu rechnen hat. Und er kann in der Regel damit auch gut umgehen, weil der Anfall auf so genannte Nitropräparate anspricht.
Die instabile Angina pectoris ist unberechenbar. Entweder weil sie zum erstenmal bei jemand aufgetreten ist und man noch keine Erfahrung hat, ob sie regelmäßig und bei gleichen Belastungen zu erwarten ist. Oder weil der Anfall durch immer geringere Belastungen ausgelöst wird, die Attacken immer häufiger vorkommen, die Dauer und/oder die Heftigkeit der Anfälle zunehmen oder die Medikamente immer schlechter wirken. Im Extremfall treten die Anfälle schon bei Ruhe auf.
Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei einer instabilen Angina pectoris sehr hoch einzuschätzen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Ein Angina pectoris-Anfall ist das Symptom für eine Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff, also einer koronaren Herzkrankheit. Lassen die Beschwerden jedoch nicht innerhalb kürzester Zeit nach, kann es sich auch um einen Herzinfarkt handeln. Dasselbe gilt, wenn Nitropräparate, die ein bereits erfahrener Angina pectoris-Patient in der Regel immer bei sich hat, nicht mehr ansprechen. Im Zweifelsfalle sollte immer sofort ein Notarzt geholt werden.
Brustschmerzen können auch bei anderen Krankheiten auftreten, doch haben sie in der Regel nicht den anfallsartigen Charakter einer Angina-Attacke und haben andere Auslöser. So treten beispielsweise Schmerzen hinter dem Brustbein auch bei einer Refluxkrankheit auf, doch meist zusammen mit Sodbrennen und nach dem Essen. Bestimmte Bewegungen können Burstschmerzen auslösen, wenn knöcherne Veränderungen oder Entzündungen im Rahmen einer Arthrose oder rheumatischen Erkrankung zu Grunde liegen.

Verhaltenstipps
 - Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Bluttfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Ãœbergewicht ist abzubauen.
 - Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
 - Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzgefäße ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von einer koronaren Herzkrankheit spricht man bei einer Verengung der Herzkranzgefäße.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Koronarsklerose
 - KHK (Abkürzung für Koronare Herzkrankheit)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Wie jedes andere Organ muss auch der Herzmuskel mit Blut versorgt werden. Die dafür nötigen zwei Arterien ziehen auf der Außenseite des Herzens kranzförmig um den Herzmuskel herum, daher der Name "Herzkranzgefäße".
Wird einer dieser Äste durch Ablagerungen in der Gefäßwand im Rahmen einer Gefäßverkalkung, der Arteriosklerose, eingeengt, so gelangt nicht mehr genug Sauerstoff in das von diesem Gefäß versorgte Herzmuskelgewebe.
Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Gefäßverkalkung und damit die der koronaren Herzerkrankung:
 - Ein lange Jahre erhöhter Blutdruck ist eine der häufigsten Ursachen einer Arteriosklerose, denn es kann zu Verletzungen der Arterienwand kommen.
 - Beim Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, kommt es nicht selten schon in recht jungen Jahren zu Gefäßeinengungen.
 - Das Alter spielt eine große Rolle. Denn mit dem Alter kommt es zum Elastizitätsverlust der Gefäße, da die elastischen Fasern verschwinden und durch "starres" Bindegewebe ersetzt werden.
 - Erhöhte Blutfette stellen ein Risiko für eine Arterienverkalkung dar, weil sich das Fett in den Gefäßen ablagert.
 - Auch Rauchen schädigt auf lange Sicht die Gefäße.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die meisten Betroffenen haben in Ruhe keinerlei Beschwerden, da die Durchblutung des Herzmuskels ausreicht. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, beispielsweise körperliche Anstrengung, Aufregung, psychischer Stress, schwere Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, benötigt der Herzmuskel mehr Sauerstoff, der durch die verengten Gefäße nicht ausreichend angeliefert werden kann. Die Patienten bemerken plötzliche einsetzende Beschwerden im Brustkorb, die so genannte Angina pectoris. Übersetzt heißt dies "Enge in der Brust". Sie klagen dabei über krampfartige, starke Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm, Rücken oder Hals ausstrahlen können, begleitet von einem Enge- oder Beklemmungsgefühl in der Brust. Oft empfinden die Betroffenen Angst oder Atemnot. Wenn sie zur Ruhe kommen verschwinden die Schmerzen in der Regel von selbst wieder.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine sehr häufige Folge der Arteriosklerose der Herzgefäße ist die Herzschwäche. Denn wenn das Herz lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, nimmt die Herzleistung ab. Es kommt zur Rechts- oder Linksherzschwäche. Sind beide Herzhälften schwach, so spricht man von einer globalen Herzschwäche.
Die Verengung der Herzkranzgefäße kann Herzrhythmusstörungen verursachen.
Wenn eines der Herzkranzgefäße plötzlich vollständig verschlossen ist, kommt es zu einem Herzinfarkt.
In 25% der Fälle führt die Koronarsklerose zum "plötzlichen Herztod", ohne dass zuvor Beschwerden aufgetreten sind.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Brustschmerzen bei Belastung sprechen in der Regel für eine koronare Herzerkrankung. Doch auch eine ausgeprägte Refluxkrankheit mit Sodbrennen verursacht Schmerzen hinter dem Brustbein. Diese treten allerdings meist nach dem Essen auf. Brustschmerzen, die durch knöcherne Veränderungen, eine Entzündung im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung oder einer Arthrose bedingt sind, werden meist durch Bewegungen des Brustkorbs ausgelöst.

Verhaltenstipps
 - Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Ãœbergewicht muss reduziert werden.
 - Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
 - Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzarterien ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 16.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei einem Herzinfarkt stirbt ein Teil des Muskelgewebes des Herzens ab, weil der Muskel nicht mehr ausreichend mit Blut und somit auch mit Sauerstoff versorgt wird. Der Grund ist meistens eine Verstopfung der Herzkranzgefäße. Am häufigsten ist die linke Kammer betroffen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Myokardinfarkt

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ein Herzinfarkt entwickelt sich in den meisten Fällen, wenn die Herzkranzgefäße, die das Organ ständig mit frischem Blut versorgen, in Folge einer Arterienverkalkung plötzlich verstopfen. Oft lösen eine plötzliche Kraftanstrengung oder Stresssituationen, die mit stärkeren Blutdruckschwankungen einhergehen, das Geschehen aus. Menschen, die an Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder erhöhtem Blutzucker leiden, sind dabei besonders gefährdet. Zudem begünstigen entsprechende Erbanlagen, ein höheres Lebensalter und männliches Geschlecht einen Herzinfarkt. Vorsehen muss sich, wer raucht, sich zu wenig bewegt oder übergewichtig ist. 40 Prozent aller Infarkte ereignen sich während der frühen Morgenstunden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Herzinfarkt geht mit bohrenden, dumpfen oder ziehenden, manchmal stechenden Brustschmerzen einher, die meist direkt hinter dem Brustbein oder dem linken Brustkorb sitzen. Die Symptome sind somit ähnlich einer Angina pectoris-Attacke. Jedoch sind sie in der Regel intensiver und verschwinden im Gegensatz zur Angina pectoris-Attacke nicht nach einer gewissen Zeit der Ruhe wieder. Angstgefühle bis hin zur Todesangst begleiten die Schmerzen. Die Patienten fühlen sich beengt und schwach. Puls und Blutdruck können bei einem Herzinfarkt völlig unterschiedlich reagieren. Der Blutdruck kann also sowohl ansteigen als auch abfallen, das Herz kann anfangen zu rasen oder den Schlag stark verlangsamen. Mitunter beginnen die Betroffenen zu schwitzen und leicht zu fiebern. Manche leiden unter Übelkeit und Erbrechen. Ältere Patienten reagieren häufig verwirrt.
Tückischerweise verläuft mancher Herzinfarkt stumm, häufig bei Diabetikern. Hier verspüren die Patienten keinen Schmerz oder die anderen typischen Symptome.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die meisten schweren Komplikationen passieren während der ersten 48 Stunden nach einem Herzinfarkt:
 - Einerseits kann durch das abgestorbene Gewebe die reibungslose Weiterleitung der elektrischen Impulse, die das Herz beständig schlagen lassen, gestört sein. Eine der gefürchtetsten Komplikationen dabei ist das Kammerflimmern, bei dem die einzelnen Herzmuskelzellen so unkoordiniert stimuliert werden, dass keinerlei Pumpleistung mehr zustande kommt.
 - Andererseits kann durch das abgestorbene Muskelgewebe die Pumpleistung so behindert sein, dass die linke Herzkammer nicht mehr in der Lage ist ausreichend Blut auszuwerfen. Am Ende dieser so genannten Linksherzinsuffizienz stehen eine Lungenstauung, ein Lungenödem, also eine Ãœberwässerung der Lunge, oder ein schwerer Schock.
 - Stirbt viel Muskelgewebe ab, können auch Teile einer Herzkammer einreißen, wie zum Beispiel die Wände sowohl zwischen den Kammern als auch nach außen oder die Verankerung der Herzklappen.
Längerfristig kann es zu folgenden Schäden kommen:
 - An der Stelle des abgestorbenen Gewebes kann sich das Herz ausbeulen. Diese Ausbeulung (Aneurysma) kann zum einen die Herzaktion stören, zum anderen können sich darin aber auch gefährliche Blutgerinnsel bilden.
 - Das geschädigte Gewebe und seine Umgebung kann entzünden.
 - Ein Infarkt kann auch steife, manchmal dehnbare Narben am Herzen hinterlassen. Diese Narben behindern einen reibungslosen Pumpvorgang.
 - Beim Dressler Syndrom, das zwei oder mehrere Wochen nach einem Herzinfarkt auftreten kann, bildet der Körper Abwehrstoffe, so genannte Antikörper, gegen das abgestorbene Herzmuskelgewebe. Diese Antikörper lösen jedoch auch am gesunden Herzmuskelgewebe und dessen Umgebung eine Entzündungsreaktion aus.
Die meisten Betroffenen müssen damit rechnen, dass sie ein Infarkt ein zweites Mal ereilt.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Da der Herzinfarkt eine akut lebensbedrohliche Erkrankung ist, die ein schnelles Handeln erfordert, sollte bei jedem geringsten Verdacht sofort ein Notarzt geholt werden. Im Nachhinein kann sich dann herausstellen, dass ein anderes Krankheitsbild hinter den Beschwerden steckt. Die häufigsten davon sind:
 - Eine Angina pectoris-Attacke, die jedoch meist nach wenigen Minuten oder besonders nach Gabe eines Nitropräparates wieder abklingt.
 - Eine Lungenembolie, das heißt ein plötzlicher Gefäßverschluss in der Lunge durch ein Blutgerinnsel. Dieses Krankheitsbild ist nur sehr schwer und meist erst in der Klinik von einem Herzinfarkt zu unterscheiden.
 - Ein Einriss der Aorta (Hauptschlagader, die vom Herzen wegführt) meist an einer vorgeschädigten ausgebeulten Gefäßwand (Aortenaneurysma).
Es gibt Patienten, bei denen sich der Infarkt-Schmerz in den Oberbauch verlagert, insbesondere, wenn das Gewebe an der Herzhinterwand abstirbt. Bei ihnen wird allerdings oft sowieso als erstes an ein Magengeschwür, Gallensteine oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse gedacht, was auch dahinter stecken kann.

Verhaltenstipps
Jeder Patient, der die geringsten Anzeichen eines Infarktes verspürt, muss sich sofort von einem Krankenwagen in die Klinik fahren lassen. Dabei sollte ein Notarzt anwesend sein.

Bearbeitungsstand: 27.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Mit Angina wird in der Medizin etwas ausgedrückt, was mit einem Gefühl der Enge einhergeht. Bei einer Angina pectoris handelt es sich um ein Engegefühl in der Brust (pectoralis = zur Brust gehörend). Das Gefühl entsteht, wenn der Herzmuskel nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Bei einer Angina pectoris-Attacke läßt das Engegefühl nach einer gewissen Zeit wieder nach.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Stenokardie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Hauptursache für das Auftreten einer Angina pectoris-Attacke ist eine koronare Herzkrankheit. Bei diesem Krankheitsbild werden die Arterien, die den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen, im Rahmen einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) eingeengt. In Ruhe reicht die Durchblutung des Muskels meist aus. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, zum Beispiel bei körperlicher Anstrengung, Aufregung und Stress, bei schweren Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, kann der benötigte Sauerstoff nicht mehr ausreichend angeliefert werden.
Gefährdet sind vor allem Menschen, die an Bluthochdruck, zu hohen Blutfettwerten oder der Zuckerkrankheit leiden, aber auch Raucher und Übergewichtige. Gesellen sich noch Kreislaufbelastungen hinzu, beispielsweise im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer schweren Blutarmut (Anämie), oder schlägt das Herz zu rasch, reichen schon minimale Verkalkungen der Herzkranzgefäße, damit sich ein anginöser Schmerz einstellt.
Eine Sonderform der Angina pectoris ist die so genannte Prinzmetal-Angina. Bei ihr wird die Durchblutung des Herzmuskels zusätzlich zur Gefäßverkalkung durch ein krampfartiges Zusammenziehen des betroffenen Gefäßes behindert. In ganz wenigen Fällen liegt nicht einmal eine Gefäßverkalkung vor.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Patienten verspüren ein Bohren oder Stechen direkt hinter dem Brustbein. Häufig strahlt der Schmerz in die linke Achsel aus, manchmal sogar bis unter die Elle des linken Arms, seltener in den Hals oder in den rechten Arm. Die Symptome sind meist begleitet von einem Angstgefühl oder Atemnot. Manchmal klagen die Betroffenen auch über ein Druckgefühl im Oberbauch.
Wenn die Betroffenen zur Ruhe kommen, verschwinden die Schmerzen in der Regel von allein. Eine Attacke dauert meist weniger als fünf Minuten an.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unterschieden wird im Verlauf vor allem zwischen der so genannten stabilen und der instabilen Angina pectoris.
Bei der stabilen Angina pectoris ereignen sich die Attacken, wenn der Herzmuskel stark beansprucht wird, wie bei körperlicher Belastung, Aufregung, Kälte oder beim Verdauen einer schweren Mahlzeit. Das Auftreten eines Anfalls ist kalkulierbar, der Betroffen kann nach einer gewissen Zeit herausfinden, bei welcher Art und welcher Stärke der Belastung er mit einer Attacke zu rechnen hat. Und er kann in der Regel damit auch gut umgehen, weil der Anfall auf so genannte Nitropräparate anspricht.
Die instabile Angina pectoris ist unberechenbar. Entweder weil sie zum erstenmal bei jemand aufgetreten ist und man noch keine Erfahrung hat, ob sie regelmäßig und bei gleichen Belastungen zu erwarten ist. Oder weil der Anfall durch immer geringere Belastungen ausgelöst wird, die Attacken immer häufiger vorkommen, die Dauer und/oder die Heftigkeit der Anfälle zunehmen oder die Medikamente immer schlechter wirken. Im Extremfall treten die Anfälle schon bei Ruhe auf.
Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei einer instabilen Angina pectoris sehr hoch einzuschätzen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Ein Angina pectoris-Anfall ist das Symptom für eine Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff, also einer koronaren Herzkrankheit. Lassen die Beschwerden jedoch nicht innerhalb kürzester Zeit nach, kann es sich auch um einen Herzinfarkt handeln. Dasselbe gilt, wenn Nitropräparate, die ein bereits erfahrener Angina pectoris-Patient in der Regel immer bei sich hat, nicht mehr ansprechen. Im Zweifelsfalle sollte immer sofort ein Notarzt geholt werden.
Brustschmerzen können auch bei anderen Krankheiten auftreten, doch haben sie in der Regel nicht den anfallsartigen Charakter einer Angina-Attacke und haben andere Auslöser. So treten beispielsweise Schmerzen hinter dem Brustbein auch bei einer Refluxkrankheit auf, doch meist zusammen mit Sodbrennen und nach dem Essen. Bestimmte Bewegungen können Burstschmerzen auslösen, wenn knöcherne Veränderungen oder Entzündungen im Rahmen einer Arthrose oder rheumatischen Erkrankung zu Grunde liegen.

Verhaltenstipps
 - Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Bluttfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Ãœbergewicht ist abzubauen.
 - Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
 - Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzgefäße ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von einer koronaren Herzkrankheit spricht man bei einer Verengung der Herzkranzgefäße.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Koronarsklerose
 - KHK (Abkürzung für Koronare Herzkrankheit)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Wie jedes andere Organ muss auch der Herzmuskel mit Blut versorgt werden. Die dafür nötigen zwei Arterien ziehen auf der Außenseite des Herzens kranzförmig um den Herzmuskel herum, daher der Name "Herzkranzgefäße".
Wird einer dieser Äste durch Ablagerungen in der Gefäßwand im Rahmen einer Gefäßverkalkung, der Arteriosklerose, eingeengt, so gelangt nicht mehr genug Sauerstoff in das von diesem Gefäß versorgte Herzmuskelgewebe.
Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Gefäßverkalkung und damit die der koronaren Herzerkrankung:
 - Ein lange Jahre erhöhter Blutdruck ist eine der häufigsten Ursachen einer Arteriosklerose, denn es kann zu Verletzungen der Arterienwand kommen.
 - Beim Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, kommt es nicht selten schon in recht jungen Jahren zu Gefäßeinengungen.
 - Das Alter spielt eine große Rolle. Denn mit dem Alter kommt es zum Elastizitätsverlust der Gefäße, da die elastischen Fasern verschwinden und durch "starres" Bindegewebe ersetzt werden.
 - Erhöhte Blutfette stellen ein Risiko für eine Arterienverkalkung dar, weil sich das Fett in den Gefäßen ablagert.
 - Auch Rauchen schädigt auf lange Sicht die Gefäße.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die meisten Betroffenen haben in Ruhe keinerlei Beschwerden, da die Durchblutung des Herzmuskels ausreicht. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, beispielsweise körperliche Anstrengung, Aufregung, psychischer Stress, schwere Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, benötigt der Herzmuskel mehr Sauerstoff, der durch die verengten Gefäße nicht ausreichend angeliefert werden kann. Die Patienten bemerken plötzliche einsetzende Beschwerden im Brustkorb, die so genannte Angina pectoris. Übersetzt heißt dies "Enge in der Brust". Sie klagen dabei über krampfartige, starke Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm, Rücken oder Hals ausstrahlen können, begleitet von einem Enge- oder Beklemmungsgefühl in der Brust. Oft empfinden die Betroffenen Angst oder Atemnot. Wenn sie zur Ruhe kommen verschwinden die Schmerzen in der Regel von selbst wieder.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine sehr häufige Folge der Arteriosklerose der Herzgefäße ist die Herzschwäche. Denn wenn das Herz lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, nimmt die Herzleistung ab. Es kommt zur Rechts- oder Linksherzschwäche. Sind beide Herzhälften schwach, so spricht man von einer globalen Herzschwäche.
Die Verengung der Herzkranzgefäße kann Herzrhythmusstörungen verursachen.
Wenn eines der Herzkranzgefäße plötzlich vollständig verschlossen ist, kommt es zu einem Herzinfarkt.
In 25% der Fälle führt die Koronarsklerose zum "plötzlichen Herztod", ohne dass zuvor Beschwerden aufgetreten sind.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Brustschmerzen bei Belastung sprechen in der Regel für eine koronare Herzerkrankung. Doch auch eine ausgeprägte Refluxkrankheit mit Sodbrennen verursacht Schmerzen hinter dem Brustbein. Diese treten allerdings meist nach dem Essen auf. Brustschmerzen, die durch knöcherne Veränderungen, eine Entzündung im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung oder einer Arthrose bedingt sind, werden meist durch Bewegungen des Brustkorbs ausgelöst.

Verhaltenstipps
 - Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Ãœbergewicht muss reduziert werden.
 - Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
 - Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzarterien ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 16.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
TIA und PRIND sind kurzfristige Durchblutungsstörungen der Hirngefäße. Eine TIA und ihre Folgen vergehen innerhalb weniger Minuten bis maximal 24 Stunden, eine PRIND-Attacke hält mehr als 24 Stunden an. Gegebenenfalls wandelt sie sich in einen leichten Hirninfarkt um. Bleibende Lähmungen oder Bewusstlosigkeit sind bei beiden Störungen jedoch nicht zu erwarten.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - transitorische ischämische Attacke (TIA)
 - prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit (PRIND)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Winzig kleine Pfröpfe, die sich aus einem verkalkten Wandabschnitt von Arterien lösen und ins Hirn geschwemmt werden, können ein Blutgefäß kurzfristig verschließen und eine ischämische Attacke, das heißt eine kurzfristige Blutleere, anstoßen. Meist stecken Blutdruckschwankungen dahinter. Manchmal ereignet sich ein Anfall, wenn sich die Blutplättchen oder die roten Blutkörperchen krankhaft vermehren, Adern abknicken oder die Gefäßwand eine Verletzung davonträgt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Patienten sehen plötzlich schlecht, ihre Arme und Beine drohen ihren Dienst zu versagen. Das Sprechen fällt schwer. Ischämische Attacken, die sich im Bereich der Halsschlagader abspielen, beeinträchtigen die Beweglichkeit und die Wahrnehmung der Betroffenen. Manche erblinden auf einem Auge vorübergehend. Fließt kein Blut mehr durch Hirnstamm, Kleinhirn und oberes Rückenmark, reagiert der Körper darauf mit Schwindel und Erbrechen. Die Patienten können sich kaum koordiniert bewegen, sie nehmen Gegenstände doppelt wahr. Viele stürzen plötzlich.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Vorübergehende Durchblutungsstörungen, vor allem die, die meist nur Minuten bis wenige Stunden anhalten, neigen dazu, wiederzukehren. Bei vielen Patienten sind diese Störungen Vorboten für das Eintreten eines baldigen Schlaganfalls.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Migräne und ein epileptischer Anfall können eine transitorische ischämische Attacke vortäuschen.

Bearbeitungsstand: 27.10.2021

Quellenangaben:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Ein Schlaganfall ist ein komplexes Krankheitsbild, das mit Bewusstlosigkeit, Sprechstörungen und Lähmungen einhergeht. Ausgelöst werden die Störungen bei einem unblutigen Gehirnschlag, einem Hirninfarkt, durch eine mangelnde Durchblutung bestimmter Hirnregionen. Bei einem so genannten blutigen Schlaganfall führen starke Einblutungen in einer Hirnregion zu den Störungen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Apoplex
 - Hirninfarkt
 - Stroke
 - Gehirnschlag

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Bei einem unblutigen Schlaganfall versperrt ein Hindernis dem Blut die Bahn durch bestimmte Bereiche des Gehirns. Dem von dem Gefäß versorgten Areal mangelt es rasch an Sauerstoff und damit an Energie, die das Gewebe benötigt, um seine vielfältigen Aufgaben bewältigen zu können. Häufig verstopft ein Gerinnsel, das sich aus der Wand einer verkalkten Arterie löst und ins Gehirn geschwemmt wird, ein wichtiges Gefäß. Manchmal verdicken Ablagerungen oder Entzündungen die Wand eines Blutgefäßes, bis schließlich kein Blut mehr hindurchkommt.
Einem blutigen Schlaganfall liegt ein Bluthochdruck und meist zusätzlich eine Verkalkung der Gehirnarterien zu Grunde. Durch die oft jahrelange Belastung und die spröde gewordene Arterienwand, kann es irgendwann zu einer Gefäßzerreissung kommen, eine Massenblutung tritt aus ins Gehirngewebe und schädigt es.
Es gibt viele Risikofaktoren für einen Schlaganfall:
 - Hoher Blutdruck: Die Gefahr einen Gehirnschlag zu erleiden steigt gegenüber jemand mit normalen Blutdruckwerten um den Faktor 4.
 - Familiäre Vorbelastung
 - Zunehmendes Lebenalter
 - Koronare Herzerkrankung, also eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße
 - Ãœbermäßiger Alkoholkonsum
 - Rauchen
 - Die Einnahme der Anti-Baby-Pille
 - Bei Frauen: Migräne vor den Wechseljahren
 - Ãœbergewicht
 - Störungen des Fettstoffwechsels
Männer werden von einem Gehirnschlag häufiger betroffen als Frauen, wobei sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern mit zunehmendem Lebensalter verringert.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Symptome eines unblutigen oder eines blutigen Schlaganfalls sind sehr ähnlich. Erst im Krankenhaus kann nach diversen Untersuchungen wie zum Beispiel einem Computertomogramm ein unblutiger Gehirnschlag von einem blutigen unterschieden werden.
Kurz vor einem Schlaganfall treibt oft eine innere Unruhe die Menschen um, manche werden in der Nacht plötzlich sehr aktiv. Sie fühlen sich deprimiert und leicht reizbar; ihre Konzentration lässt nach. Alarmierende Vorboten sind Kopfschmerzen und Schwindel. Häufig ereignet sich ein Apoplex in einer Ruhephase, etwa am frühen Morgen. Kommt es schließlich zum Infarkt, verlieren manche Betroffenen das Bewusstsein. Strömt sieben bis zehn Minuten lang kein Sauerstoff durch das Gewebe des Gehirns, trägt es unwiderrufliche Schäden davon.
Das Ausmaß der Störungen hängt unter anderem davon ab, wie groß das Versorgungsgebiet des Gefäßes ist, das betroffen ist, ob sich das Blut eventuell einen Ersatzweg bahnen kann und ob es besonders zähflüssig ist. Wenn nur ein sehr kleines Gefäß verstopft ist, dann verliert der Patient sehr spezielle Fähigkeiten, zum Beispiel wird er nicht komplett blind, sondern kann eventuell nur Gesichter nicht mehr erkennen und sie Personen zuordnen. Ist dagegen ein großes Gefäß betroffen, kann es beispielsweise zu einer kompletten Lähmung einer Körperhälfte kommen.
Neben der Größe des betroffenen Versorgungsgebietes bestimmt jedoch vor allem die Lokalisation des geschädigten Areals die Ausfälle:
Ein Großhirninfarkt endet häufig mit einer halbseitigen Lähmung, gekoppelt mit dem Unvermögen, die Gesichtsmuskeln zu bewegen. Ein Infarkt im Hirnstamm zieht eine vollkommene Lähmung aller Gliedmaßen mit sich; selbst die Augäpfel reagieren nicht mehr. Liegt die Durchblutungsstörung im Kleinhirn, kann sich der Patient mit einer Körperhälfte nur noch unkontrolliert bewegen. Verliert ein Schlaganfallpatient die Fähigkeit zu sprechen, kann das geschädigte Gebiet sowohl im Klein- als auch im Großhirn liegen. Der Unterschied besteht darin, dass er sich bei einem Infarkt im Kleinhirn mit dem Sprechen schwer tut, während die Sprache teilweise oder ganz verloren gehen kann (z.B. mit Wortfindungsstörungen, Unfähigkeit richtige Sätze zu bilden etc.), wenn das Großhirn betroffen ist.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Ein Drittel der Schlaganfallpatienten kann hinterher wieder eine geregelte Tätigkeit aufnehmen. Etwa ein Drittel muss jedoch nach einem Apoplex sogar in ein Pflegeheim. Statistisch stirbt jeder zweite Schlaganfallpatient innerhalb von fünf Jahren. Dabei hängt die Sterblichkeit im Wesentlichen davon ab, ob andere Erkrankungen im Herz und Kreislaufbereich existieren, wie ein Bluthochdruck oder ein Thromboserisiko.
Störungen an den Nervenbahnen bilden sich normalerweise vollständig zurück; Motorik, also die Fähigkeit sich zu bewegen und Sprachfähigkeit bleiben jedoch meist angeschlagen. Mit einer Rehabilitation sollten die Patienten möglichst frühzeitig beginnen. Je früher, umso besser sind die Chancen möglichst viele verlorengegangene Fähigkeiten wieder zu erlangen. Spezielle Krankengymnastik verhindert Geschwüre auf der Haut und Knochenbrüche, die sich die Betroffenen durch unkontrollierte, spastische Bewegungen zuziehen. Geht die Fähigkeit zu sprechen verloren, hilft ein Logopäde.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ein Bluterguss im Bereich der äußeren straffen Hülle des zentralen Nervensystems, eine Thrombose in einer Hirnvene oder eine Verletzung des Schädels und somit oft auch des Gehirns nach einem Sturz haben ähnliche Störungen zur Folge wie ein Schlaganfall. Genauso können Tumore im Kopf oder Metastasen (Tochtergeschwulste bei Krebserkrankungen), die sich im Gehirn breit machen, vergleichbare Symptome wie ein Schlaganfall hervorrufen. Auch eine Hirnhautentzündung oder ein Koma im Rahmen einer Zuckerkrankheit können mit einem Hirnschlag verwechselt werden.

Verhaltenstipps
Jeder Schlaganfall ist ein Notfall. Die Patienten müssen sofort im Beisein eines Arztes in die Klinik transportiert werden. Während der Fahrt sollte der Oberkörper leicht hochliegen. Bei Erbrechen empfiehlt sich Seitenlage.
Menschen mit Bluthochdruck sind besonders gefährdet. Es obliegt ihnen, sich bezüglich Lebensweise und Essgewohnheiten strikt an die Anweisungen des Arztes zu halten, um ihr Risiko möglichst zu minimieren.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Veränderungen in und an den Wänden der Blutgefäße, welche die betroffenen Gefäße zunehmend einengen und mit der Zeit völlig verschließen können.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arterienverkalkung
 - Arterielle Verschlusskrankheit (AVK)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Arteriosklerose ist eine sehr häufige und gefährliche Erkrankung. 50 Prozent der Todesfälle in den Industrienationen sind auf Folgen dieser Gefäßveränderungen zurückzuführen. Sie beginnt mit kleinen Verletzungen der innersten Arterienschicht. Im Bereich der Schädigung lagern sich verschiedene Substanzen ab, und zwar nicht, wie man wegen des landläufigen Namens "Arterienverkalkung" vermuten könnte nur Kalk, sondern auch Fette und Blutplättchen. Die Ablagerungen führen langfristig zur Gefäßeinengung.
Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Gefäßverkalkung:
 - Erhöhter Blutdruck: Wenn er lange Jahre schon besteht, kann es durch die ständige Druckbelastung auf die Gefäßwände zu den auslösenden Verletzungen kommen.
 - Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Es kommt nicht selten schon in recht jungen Jahren zu Gefäßeinengungen.
 - Erhöhte Blutfette: Sie steigern das Risiko einer Arterienverkalkung, weil sich das Fett in den Gefäßen ablagert.
 - Das Alter: Mit dem Alter kommt es zum Elastizitätsverlust der Gefäße, da die elastischen Fasern verschwinden und durch "starres" Bindegewebe ersetzt werden.
 - Rauchen: Es schädigt auf lange Sicht die Gefäße.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Arterienverkalkung ist ein chronischer Prozess, der meist erst nach Jahren zu Beschwerden führt. Sind die Gefäße verengt, kann das Versorgungsgebiet des Gefäßes nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Abhängig davon, welche Arterien durch die Arteriosklerose betroffen sind, kommt es zu Veränderungen an den von ihnen versorgten Organen mit den entsprechenden Beschwerden. Da es sich meist um ein Gefäßleiden handelt, das nicht nur eines, sondern viele verschiedene Gefäße betrifft, leiden Patienten oft an mehreren Folgeerkrankungen.
Am häufigsten kommt es an folgenden Organen zur Arterienverkalkung und dem entsprechenden Krankheitsbild:
 - Sind die Herzkranzgefäße des Herzens eingeengt, der Mediziner bezeichnet dies als koronare Herzkrankheit. Es kommt bei körperlicher oder psychischer Belastung zu Schmerzen in der Herzgegend, den Angina pectoris - Anfällen.
 - Bei Verengungen der Beinarterien sind Beinschmerzen beim Gehen typisch. Im fortgeschrittenen Stadium spricht der Arzt von einer arteriellen Verschlusskrankheit.
 - Viele alte Menschen beklagen Schwindelgefühle. Auch sie können Zeichen für eine Arteriosklerose und zwar der Verkalkung der kleinen Gefäße im Gehirn sein.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Nimmt die Arterienverkalkung zu, erhöht sich im Laufe der Zeit die Gefahr von Komplikationen ganz erheblich. Je nachdem, welches Organ betroffen ist, können sich typische Komplikationen entwickeln:
 - Am Herzen kommt es zum Herzinfarkt, wenn eines der Herzkranzgefäße plötzlich vollständig verschlossen ist.
 - Eine sehr häufige Folge der Arteriosklerose der Herzgefäße ist die Herzschwäche. Denn wenn das Herz lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, nimmt die Herzleistung ab. Es kommt zur Rechts- oder Linksherzschwäche. Sind beide Herzhälften schwach, so spricht man von einer globalen Herzschwäche.
 - Lösen sich Teile der Gefäßablagerungen, werden sie mit dem Blut weitertransportiert bis sie in kleineren Gefäßen hängen bleiben und diese vollständig verstopfen (eine so genannte Embolie). Folge kann ein Absterben des betroffenen Beines oder Organs sein.
 - Kommt es im Gehirn zu solch einer Arterienverstopfung, resultiert ein Schlaganfall.
 - Besonders in der Aorta, der größten Arterie unseres Körpers, kann sich durch die Gefäßwandschädigung im Laufe der Jahre eine Aussackung der Arterienwände, ein so genanntes Aneurysma, bilden. Nimmt die Größe dieser Aussackung zu, besteht die Gefahr, dass es platzt.
 - Sind die Nierengefäße durch eine Arterienverkalkung eingeengt, kann sich eine chronische Nierenschädigung entwickeln.

Verhaltenstipps
 - Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Besserung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten.
 - Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
 - Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend oder den Beinen auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Bei instabiler Angina pectoris: Bei akutem Herzinfarkt - einmalige Gabe: Bei akutem Herzinfarkt - Folgebehandlung: Zur Vorbeugung gegen einen Herzinfarkt: Nach arteriellen gefäßchirurgischen Eingriffen: Bei Durchblutungsstörungen im Gehirn (Vorbeugung gegen Hirninfarkte):
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Erwachsene1 Tablette1-mal täglichvor der Mahlzeit (ca. 30 Minuten)
Erwachsene1 Tablette1 Tablettezu Beginn des Anfalls
Erwachsene1 Tablette1-mal täglichvor der Mahlzeit (ca. 30 Minuten)
Erwachsene1 Tablette3-mal täglichvor der Mahlzeit (ca. 30 Minuten)
Erwachsene1 Tablette1-mal täglichvor der Mahlzeit (ca. 30 Minuten)
Erwachsene1 Tablette1-mal täglichvor der Mahlzeit (ca. 30 Minuten)
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.
Bei akutem Herzinfarkt: Zerbeißen Sie das Arzneimittel und lassen Sie es in der Mundhöhle wirken.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach der Art der Beschwerden und/oder dem Verlauf der Erkrankung. Sie sollte deshalb in Absprache mit Ihrem Arzt festgelegt werden. Prinzipiell ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt, das Arzneimittel kann daher längerfristig angewendet werden.

Ãœberdosierung?
Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Schwindel, Ohrenklingen, Sehstörungen, Verwirrtheitszuständen sowie zu Atemstörungen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.

Wirkstoffstoff 100 mg Acetylsalicylsäure
Hilfstoff + Cellulose, mikrokristalline
Hilfstoff 23,73 mg Lactose-1-Wasser
Hilfstoff + Maisstärke
Hilfstoff + Stearinsäure (pflanzlich)
Hilfstoff + Siliciumdioxid, hochdisperses
Hilfstoff + Triethylcitrat
Hilfstoff + Talkum
Hilfstoff + Methacrylsäure-Ethylacrylat Copolymer (1:1)

Kundenrezensionen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.
*gegenüber der Preisangabe, die gemäß §129 Absatz 5a SGB V in Verbindung mit AMPreisVO für die ausnahmsweise Abgabe apothekenpflichtiger, nicht verschreibungspflichtiger Artikel zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung vorgesehen ist.